Wie wir in 2025 reisen: Lokal konsumieren

Reisetipps
Christine Bielecki
06. Januar 2021

Das neue Jahr startet in vielen Teilen der Welt mit einem Lockdown. Reisen wie wir es kennen, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Deswegen haben wir uns für das Jahr 2021 fünf Reisevorsätze vorgenommen. Einer beinhaltet, dass wir vermehrt lokal konsumieren wollen.

Gerade die kleinen Unternehmen haben im vergangenen Jahr überall auf der Welt die Covid-19-Pandemie deutlich zu spüren bekommen. In diesem Jahr wollen wir noch bewusster lokale Unternehmen, Projekte und Organisationen auf unseren Reisen unterstützen. So übernachten wir beispielsweise in familiengeführten Lodges, entdecken kleine Restaurants, welche die lokale Küche als Teil ihrer Kultur sehen, kaufen Mitbringsel, deren Erlös sozialen Projekten zugute kommt oder gehen mit einem einheimischen Guide auf Entdeckungstour. So versuchen wir beim Reisen, Umwelt und Kultur vor Ort so zu behandeln, dass keine negativen Konsequenzen für die lokale Bevölkerung entstehen.

Abenteuer ohne Risiko

Einer dieser einheimischen Guides ist Luis Miguel aus Viñales im Westen Kubas. Tourismus zählt hier mit zu den wichtigsten Einnahmequellen. Die Landschaft ist einzigartig und wurde von der UNESCO mit dem Titel «Kulturlandschaft der Menschheit» versehen. Seine Touren starten meist bei Sonnenaufgang – ein besonderes Schauspiel in den Bergen. «Es ist meine Berufung, anderen zu zeigen, was ich selbst liebe», erzählt er. Covid-19 hat ihn – natürlich wie die gesamte Branche – hart getroffen. Er hat sich früh um ein Sicherheitskonzept bemüht, seine Tour wurde im gesamten Jahr dennoch nur zwei Mal gebucht. Kein Wunder – Reisen war nahezu unmöglich. «Für mich ist klar, dass wir nun verhindern müssen, dass mehr Leute mit Covid-19 angesteckt werden.» Da seine Tour immer ausnahmslos draussen stattfindet und er die nötigen Hygienemaßnahme getroffen hat, sind die unvergesslichen Wandertouren mit Luis Miguel die ideale Beschäftigung bei einem Trip nach Kuba – auch in diesen Zeiten.

Ungewohnte Leere in Sambia

Auch im afrikanischen Sambia erlebte die Tourismusbranche ein herausforderndes und ungewohnt stilles Jahr 2020. Im Oktober durften die Gastgeber der Flatdog Camps, welche bezaubernde Safaris im South Luangwa National Park anbieten, einige Besucher begrüssen. Kurz darauf gab es einen erneuten Lockdown. «Nun müssen wir abwarten», erklärt Jessica Salmon, Direktorin der Flatdog Camps. Vor dem 1. April können die Camps nicht durchgeführt werden. Die grösste Herausforderung für das lokale Familienunternehmen war es, die Gehälter der Angestellten weiter zahlen zu können. «Wir haben versucht, die einheimische Bevölkerung für unsere Camps zu begeistern, aber das ist ein sehr kleiner Markt. Zusätzlich wurden die meisten Expats während der Pandemie nach Hause geschickt. Für uns war es wichtig, unsere Beschäftigten zu unterstützen. Wir fühlen uns als Team und unsere Angestellten sind diejenigen, die das Flatdog-Erlebnis so besonders machen.» In Sambia gab es für touristische Betriebe keine finanzielle Unterstützung, doch glücklicherweise durften Jessica und ihr Team von der Subvention einer ausländischen Organisation profitieren. Das hat einen guten Grund: Die Flatdog Camps organisieren nachhaltige Safari-Erlebnisse, Umweltschutz liegt dem Team sehr am Herzen. «Wir wollen, dass die Einheimischen erkennen, wie wichtig es ist, die Tiere und die Pflanzenwelt der Region zu erhalten», erklärt Jessica. Das Zusammengehörigkeitsgefühl hat das Team durch die Pandemie-Zeit getragen. «Nun hoffen wir, dass wir im Frühjahr mit frischem Elan starten können.»

Pandemie im Paradies

In dem Tororão Hotel Pousada in Arraial d’Ajuda, Brasilien, hat man die Zeit nutzen können: Da das Hotel keine Gäste empfangen konnte, wurde es im Jahr 2020 renoviert. «Die Zimmer wurden mit neuen TV-Systemen ausgestattet, ein Solarsystem installiert, die gesamte Elektronik der Appartements erneuert», erklärt Gabriel Raimund Moreira Lopes, Marketing-Manager des Hauses. Das Hotel wirkt wie eine kleine grüne Oase. «Covid-19 hat Brasilien hart getroffen», sagt Gabriel. «Am Tag vor Weihnachten hatte das Land 188'259 Tote zu verzeichnen. Aber wir haben auch über 6,5 Millionen Genesene und das motiviert uns dazu, weiter auf bessere Zeiten zu warten und zu vertrauen, dass wir diese Pandemie überstehen.» Er setzt grosse Hoffnungen auf die Impfungen.

Auf den Seychellen musste das Vier-Sterne-Boutique Hotel L’Archipel die geplanten Renovationsarbeiten aufgrund der Pandemie erst einmal verschieben. Das 32-Zimmer grosse Hotel liegt paradiesisch in einem tropischen Garten mit Sicht über den Strand. «Die grösste Herausforderung war es, das Haus während der sechs Monate nach dem Lockdown sauber und aufgeräumt zu halten. Nach der Wiedereröffnung im September mussten wir damit klarkommen, dass das Hotel auch weiterhin durch die vielen Restriktionen auf der ganzen Welt kaum belegt werden konnte. Unser Reservationsteam arbeitete unermüdlich und erlebte die Zeit wie eine Achterbahnfahrt: Es gab Tage, da hatten wir eine 50-prozentige Auslastung erreicht, am nächsten Tag fiel sie auf 15 Prozent zurück, weil Flüge gestrichen wurden und Grenzen wieder schlossen.» Das Hotel suchte neue Wege, begann Früchte und Gemüse selbst anzubauen. Aber einige Mitarbeiter mussten entlassen werden. Zum Glück unterstützt die Regierung bei der Auszahlung der Gehälter.

Schuhe am Ende der Welt

Wer reist, sollte die Augen nach lokalen, sozialen Projekten offen halten. Nach Projekten wie das von Georgina Jorquera, die in Puerto Varas in Peru, inmitten einer wunderschönen Landschaft, lebt. Mit dem Projekt «Andes Shoes» unterstützt sie Frauen aus Familien der Mapuche-Ureinwohner. Diese sind häufig Opfer doppelter Diskriminierung: Sie sind Frauen und gehören der Mapuche-Minderheit an. Mit ihnen erstellt sie Schuhe im zeitgenössischem Design mittels traditionellen Techniken der Mapuche-Kultur.

«Die aktuelle Situation mit den bedingten Einschränkungen stellt eine grosse Herausforderung für uns dar. Es ist sehr schwierig, in die Gemeinden zu gelangen, in denen die Frauen die Wolle spinnen. Die Frauen, die das Weben übernehmen, leben wiederum in anderen Gemeinden, dort gab es zum Teil komplette Ausgangssperren», berichtet Georgina. «Das Leder für die Schuhsohlen bekommen wir aus der Hafenstadt Puerto Montt – auch hier mussten wir lange auf Ware warten. Kurz gesagt, wir haben für unsere Produktion viel länger gebraucht als sonst und mussten in einem Umkreis von 80 Quadratkilometern viel koordinieren. Das hat sich auch auf die Nachfrage ausgewirkt. Aber im Winter haben wir einen sehr guten Kunden gefunden, einen wahren Engel! Ein Wissenschaftler aus Neuseeland half uns und begann, seinen Geschäftsfreunden unsere Schuhe anzubieten. Das hat uns das Jahr gerettet!» Mehr Engel sollten reisen.

«Wer reist, sollte unbedingt die Augen nach lokalen, sozialen Projekten offen halten.»
Denise Gurtner
Reiseberaterin
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