Peru: Schritt für Schritt nach Machu Picchu
von Christian Kobelt
Machu Picchu, Blick zum Huayna Picchu
Wir können es kaum erwarten, die Stadt Cusco und den Machu Picchu zu sehen und machen uns ohne langen Aufenthalt in Lima auf den Weg Richtung Süden. In Paracas machen wir den ersten Halt. Vor der Küste Paracas liegen die Islas de Ballestras, welchen wir am nächsten Tag besuchen werden.
Mähnenrobbe auf den Islas Ballestas
Ein Bootsausflug bringt uns ins Nationalreservat Paracas zu den Islas Ballestras. Das Reservat schützt die reichen Vorkommen an Mähnenrobben, Blaufusstölpeln, Pelikanen, Humboldt-Pinguinen und die abertausenden von Seevögeln. Hautnah bestaunen wir Tierwelt in dieser intakten Umgebung.
Oase von Huacachina
Über Ica erreichen wir die fruchtbare Oase Huacachina, in welcher wir planen, etwas zu entspannen. Inmitten Kilometer weiten Sanddünen erscheint dieser Ort etwas surreal. Kleine Spaziergänge auf den Dünen um die Oase bietet uns einen ersten Eindruck, was sich hinter diesen befindet.
Buggy in den Dünen bei Huacachina
Uns erwarten gewaltige Sanddünen so weit das Auge reicht. Neben dem Versuch, mit dem "Sandboard" die Sanddünen zu bewältigen, vertrauen wir unser Leben dem waghalsigen Buggy-Driver an. Ohne Rücksicht auf Verluste brettert dieser mit seinem Gefährt über die Dünen – mal steil hoch und auf der anderen Seite natürlich wieder abrupt runter. Action pur.
Steinwüste von Nazca
In Nazca wollen wir dem Geheimnis der Linien auf den Grund gehen. Die Nazcalinien gehören zum UNESCO-Welterbe und sind bis zu 20 Kilometer lange schnurgerade Linien. Einige bilden auch bis zu mehreren hundert Meter grosse Tierfiguren. Neben der Steinwüste bietet ein von der Mathematikerin Maria Reiche ins Leben gerufene Museum spannende Hintergrundinformationen. Maria Reich widmete fast ihr ganzes Leben der Nazcawüste und den Linien, deren Ursprung immer noch nicht hundertprozentig geklärt ist.
Cusco
In Peru ist das Busnetz sehr gut ausgebaut. Neben einfacheren Bussen operieren auf bestimmten Strecken zusätzlich auch Unternehmen mit Luxusbussen. Diese lohnen sich besonders für längere Strecken die man über Nacht zurücklegt. Das Schlafen darin ist viel angenehmer. Wir fahren damit von Nazca nach Cusco, der ursprünglichen Hauptstadt des Inkareiches.
Guide mit seinem Lastpferd
Durch die Vielzahl von Bauten bzw. Ruinen der Inkas und den vielen kolonialen Baudenkmälern fühlt mach sich in Cusco wie in einem Freilichtmuseum. Wir bleiben vorerst ein paar Tage in der Stadt. Neben den historischen spannenden Plätzen bietet die Stadt und Umgebung auch wunderschöne und farbenfrohe Märkte sowie eine sehr spannende Gastronomie.
Salkantay Trek
Das tägliche Treiben in Cusco zieht uns sehr in den Bann. Das Ziel Machu Picchu verlieren wir aber trotzdem nicht aus den Augen und rüsten uns für das bevorstehende Trekking Richtung Inka-Hochburg. Wir treffen unsere Trekkinggruppe und sind voller Erwartungen auf das bevorstehende Abenteuer. Wir haben uns bewusst gegen den offiziellen Inkatrail entschieden, da dieser von vielen Touristen besucht wird. Die Entscheidung war goldrichtig.
Trekking-Koch
Einen Tagesrucksack mit dem Nötigsten tragen wir selber. Eine weitere Tasche mit Kleidern wird von den Lastenpferden getragen – zum Glück. In Mollepata beginnt das Trekking. Unsere Gruppe zählt 12 Personen, die aus aller Welt stammen. Mit dabei sind neben dem Guide ein Koch und der Pferdeführer.
Wanderetappe
Das bevorstehende Trekking führt uns durch neun verschiedene Biozonen über den 4600 m hohen Apacheta-Pass. Auf den Etappen wandern wir durch fruchtbares und tiefgrünes Gelände umgeben vom spektakulären Hochgebirge der Anden weit über der Waldgrenze.
Kurz vor dem Salkantay-Pass
Vom Koch werden wir am jeweiligen Rastplatz zur Mittagszeit sowie am Abend am Etappenziel erwarte, wo dieser das Essen schon vorbereitet hat. Die Höhenmeter, die wir zurücklegen, lassen uns an Grenzen kommen. Abends ist die Anstrengung jedoch wieder vergessen und wir lassen während des verdienten Abendessens unsere vielen tollen Eindrücke Revue passieren.
Gletschersee auf 4'800 m ü. M.
Der Höhepunkt im wörtlichen und bildlichen Sinne ist der durch das Gletscherwasser entstandene türkisfarbene See auf 4'800 m ü. M. Klares Wetter, wärmende Sonne, verschneite Berggipfel in greifbarer Nähe und der Anblick des Panoramas der Anden, verbunden mit dem Stolz der zurückgelegten Leistungskilometern, lässt unser Herz erleuchten. Ein tolles Gefühl!
Alpaka
Wir nächtigen in kleinen Zelten. Todmüde, aber sehr glücklich, fallen wir nach dem gemütlichen Zusammensein auf unsere Matten. Da es in der Nacht stark abkühlt, ziehen wir uns jedes mitgenommene Kleidungsstück über. Der fürsorgliche Guide bringt uns jeden Morgen frischen Coca-Tee ins Zelt. So lässt es sich besser aufstehen. Der Tee soll vorbeugend gegen eine allfällige Höhenkrankheit sein.
Peruanerin in den einsamen Bergen
Dank dem lokalen Reiseführer lernen wir sehr viel über die Flora und Fauna des Altiplano. Neben Lamas und Alpakas kann man mit etwas Glück die majestätischen Kondore am Himmel kreisen sehen. Am letzten Tag des Trekkings nähern wir uns langsam Aguas Calientes. Das sehr touristische Dorf ist der Ausgangspunkt für Besuche von Machu Picchus.
Machu Picchu
Nach einer erholsamen Nacht in Aguas Calientes machen wir uns mit dem Bus, oder wahlweise zu Fuss, auf zur lang erwarteten Inkastätte. Bei Machu Picchu angekommen, empfängt uns der lokale Reiseleiter, der für den Rundgang zwischen den Ruinen essenziell ist. Die Hintergrundinformationen erfahren wir nur so.
Sonnentempel
Wir geniessen die Energie der erst in den 20er-Jahren entdeckten Inkastätte. Man fühlt die Kraft des Ortes. Voller Leidenschaft erklärt uns der Reiseleiter viele Details der Entstehung und Bedeutung der verschiedenen Bauten, welche mit einer faszinierenden Exaktheit vor hunderten von Jahren entstanden sind – für die damalige Epoche ein Wunder der Architektur.
Tiefgrüne Täler ringsherum
Nach der offiziellen Führung können wir die geheimnisvollen Überreste der Vergangenheit auf eigene Faust erkunden. Neben der spannenden Inkahochburg präsentiert sich die Umgebung um die archälogische Stätte wunderschön in saftigem Grün. Die zahlreichen spitzen Hügel, welche üppig überwachsen sind, ragen majestätisch zum Himmel.
Inkabauiten
Da wir uns auch am späten Nachmittag noch bei Machu Picchu befinden, gelingen uns fantastische Fotoaufnahmen ohne Personen im Bild. Ein bisschen Glück muss man haben, denn die Stätte wird täglich von tausenden von Menschen besucht. Ein kurzer Spaziergang Richtung Machu Picchu Mountain eröffnet uns weitere atemberaubende Ausblicke.
Bolivianerinnen
Wir machen uns auf, Richtung Bolivien. Die eher karge aber nicht minder spannende Region beim Titicacasee geniessen wir entspannt auf einer Busfahrt. Das Ziel ist Copacabana: Ein kleines Hafenstädtchen am See auf der bolivianischen Seite. Der Unterschied zwischen Peru und Bolivien ist klar sichtbar in Bezug auf die Lebensverhältnisse der Einheimischen.
Isal del Sol mit Blick auf die Isla de la Luna
Nach zwei Nächten in Copacabana fahren wir per Boot zur Isla del Sol. Neben dem Besuch von archäologischen Stätten kann man wunderschöne Wanderungen auf der gesamten Insel machen. Jeder Schritt erinnert uns daran, dass wir uns auf fast 4000 m ü. M. befinden. Auch hier kann man die starke Kraft des Ortes spüren. Mit Blick auf die Isla de la Luna geniessen wir ein gemütliches Picknick und schauen den Einheimischen beim ihrem täglichen Inselleben zu. Ein einmaliges Erlebnis.
Todesstrasse
Der Anblick auf Boliviens Hauptstadt La Paz ist phänomenal. Die Gebäude der Grossstadt füllen das Tal und reichen bis weit an die umliegenden Hänge hoch. Nach dem Besuch der turbulenten Stadt gönne ich mir einen Bike-Tagestripp. Auf der vermeidlich gefährlichsten Strasse der Welt presche ich von über 4800 Metern Höhe in den Dschungel auf 2000 Meter runter.
Wir blicken auf eine erlebnisreiche Reise zurück, die uns vor allem durch die Kraft der Natur und der liebenswerten Bevölkerung geprägt hat.
Angaben Reisebericht

BeraterIn | Christian Kobelt |
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Ziel | Peru |
Reiseart | TrekkingreisenAktivreisenErlebnisreisen |
Weitere Reiseberichte |
Tipps
Machu Picchu: Vorreservation Eintritt/Tour ist sehr empfehlenswert.
Arequipa/Colca Canyon: Wenn möglich diese Region zusätzlich besuchen.
Nazcalinien: Flug im Kleinflugzeug, um die Figuren richtig zu sehen.
Incatrail-Trekking: Frühzeitige Buchung. Teilweise bis 9 Monate ausgebucht.
Cusco–Machu Picchu: Stopp im heiligen Tal mit Übernachtung.