Auf Safari durch Norwegen
von Jasmin Holenstein
Gemütliches Ankommen
In Tromsø beziehen wir unsere Kabine auf dem Hurtigrutenschiff für die Überfahrt auf die Lofoten. So geniessen wir einen gemütlichen Start in unsere Reise nach Süden.
Der Abschnitt bis Svolvaer ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und gilt als einer der schönsten auf der ehemaligen Postschiffroute zwischen Kirkenes und Bergen. Dank ruhiger See können wir kurz vor Ankunft sogar einen Abstecher mit dem Schiff in den Trollfjord machen.Wanderparadies Lofoten
Sofort merken wir, dass hier das Wetter im Minutentakt ändern kann. So nutzen wir die Trockenphase am ersten Morgen sogleich für einen Aufstieg mit Weitblick übers Fischerdorf Henningsvaer. Typisch für Wanderwege auf den Lofoten ist der oft steile Anstieg mit einzelnen Kletterpartien in ziemlich feuchtem Gelände. Dafür wird man sehr schnell mit einer super Aussicht belohnt.
Unser Zuhause
Neben den typisch roten Rorbuer findet man auch sonst sehr schöne Unterkünfte. Für etwas Spezielles, wie dieses kleine Häuschen im Süden der Inseln, lohnt sich frühes Buchen. Da wir erst nach Mitte August unterwegs sind, haben wir auch spontan noch viele Möglichkeiten.
Imposante Kulisse
Die Region um Reine mit den imposanten Felsen hat es mir besonders angetan. Ich kann die Kamera kaum weglegen. Die Licht- und Wetterverhältnisse wechseln durch die starken Winde besonders schnell und zaubern neue Stimmungsbilder. So sitze ich bis zum Eindunkeln auf einer Hügelkuppe oberhalb unseres Häuschens und weiss, hier bin ich nicht zum letzten Mal.
Wenn nur das Wasser nicht so kalt wäre!
Immer wieder entdecken wir schöne Buchten und spazieren Stränden entlang. Doch bei der Wassertemperatur in Verbindung mit dem Wind wird uns dann jeweils schnell bewusst, dass wir uns oberhalb des Polarkreises befinden.
Prachtswetter an Bord
Wer will, kann heute den Tag mit einem Löffel Lebertran starten. Dies ist die Hurtigruten-Zeremonie bei der Überquerung des Polarkreises. Auf dem Weg nach Süden meint es auch Petrus gut mit uns und wir geniessen Sonnenstunden in den Liegestühlen an Deck.
Unser Tor zu Südnorwegen
Trondheim bietet neben dem bekannten Nidaros Dom eine schöne Altstadt mit gemütlichen Cafés. Für uns ist die Stadt Start und Endpunkt unserer Rundreise durch die Nationalparks. Zudem treffen wir auf unsere Freunde und reisen nun zu viert und mit einer super Fotoausrüstung weiter.
Auf Entdeckungstour
Wanderrouten sind in Norwegen schnell gefunden, mit den Tieren sei es da schon schwieriger, berichtet uns der Herr an der Touristeninfo in Oppdal. Bei der Fahrt zum Start der heutigen Tour können wir dennoch kurz Elche beobachten. Beschwingt starten wir mit der Wanderung durch ein Moor, das zugleich ein Vogelschutzgebiet ist.
Überraschung
Dann werden wir mit einem Anblick überrascht, den wir so schnell nicht wieder vergessen werden! Alles andere hätten wir in einem Vogelschutzgebiet erwartet, aber sicher nicht so viele Rentiere. Wir geniessen die Zeit, die sie uns zum Beobachten lassen und können unser Glück kaum fassen, als wir später am Nachmittag noch auf eine weitere Herde treffen.
Wo sind die Moschusochsen?
Wir fordern das Glück nochmals heraus und möchten die bekannten Moschusochsen im Dovrefjell beobachten. Braucht es heute etwas mehr Geduld? Das Wetter könnte nicht besser sein und unter fachkundiger Leitung lernen wir zudem viel über die Tier- und Pflanzenwelt in der Region.
Einfach perfekt
Die bis zu 400 kg schweren Huftiere passen sich teilweise perfekt ihrer Umgebung an. Mit der Zeit gelingt es uns an verschiedenen Orte Tiere zu erspähen und es kommt noch besser als erhofft! Wir können eine grössere Gruppe während längerer Zeit in aller Ruhe beobachten.
Genuss für Zwischendurch
Für uns sind die kulinarischen Höhepunkte Norwegens ganz klar die Süssigkeiten. Fast überall gibt es die typischen Waffeln mit Konfitüre und Sauerrahm.
Berühmte Gratwanderung
Nach einer Übernachtung am Gjendesee starten wir auf eine der bekanntesten Wanderungen Norwegens. Der Aufstieg zum Besseggengrat bringt uns ziemlich ins Schwitzen, oben auf dem Grat weht dann ein eisiger Wind. Doch das Panorama zu den Schneebergen und Gletschern sowie auf die türkisblauen Seen lässt uns schnell alles vergessen. Hier könnte ich noch eine Weile weiterwandern.
Bei den höchsten Bergen Norwegens...
...sind auch die Gletscher zum Greifen nah. Wir sind unterwegs im westlichen Teil des Jotunheimen-Nationalparks. Ein rauer Wind empfängt uns bei der Wanderung durch die, auf den ersten Blick, steinig karge Landschaft. Schaut man genauer hin, wachsen auch hier noch verschiedene Pflanzen.
Vor den Hängegletschern
Da der Nordfjord auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren wird, lohnt es sich früh zum Briksdalsbreen aufzubrechen. Den Blick zum Gletscher kann man sich mit einer Fahrt in einem "Trollwagen" noch verkürzen. Wir wählen den gemütlichen Wanderweg daneben und geniessen den Aussichtspunkt für uns alleine.
In den Fjorden
Für die meisten darf eine Schifffahrt in dem bekannten 20 Kilometer langen Geirangerfjord nicht fehlen. Wir wählen dafür die stündige Fährüberfahrt nach Hellesylt. An Deck erfahren wir dabei einige spannende Details über die an den fast senkrechten Wänden gelegenen Höfe und die tosenden Wasserfälle.
Farvel!
Bevor wir mit dem Zug Richtung Oslo fahren und unsere Reise ein Ende nimmt, gönnen wir uns nochmals eine Nacht in einem Fischerhäuschen an der Küste. Der Nordenvirus hat mich wieder gepackt und nächste Reiseideen sind am Entstehen – bis bald!
Angaben Reisebericht
Tipps
Nicht zu lange Strecken planen, Navis und Apps berechnen oft zu knapp!
Zugfahrten und Fährstrecken machen die Reise abwechslungsreich.
Cafés haben am Nachmittag oft ein super Kuchenbuffet!
