Ol Doinyo Longido – der Berg des langen Krieges
Der Ol Doinyo Longido, der Berg des langen Krieges, hat eine kulturelle, spirituelle und ökologische Bedeutung für die Massai. Er wird oft als heiliger Berg angesehen und spielt eine wichtige Rolle in den Traditionen und Riten der Gemeinschaft. Denn die Massai glauben, dass der Berg eine Verbindung zur geistigen Welt darstellt, sowie dass er Schutz und spirituelle Führung bietet. Zudem hat der Longido Mountain eine ökologische Bedeutung, da er eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Die Region um den Berg herum dient traditionell als Weidegebiet für das Vieh der Massai.
Der Aufbruch zum Abenteuer
Mein Partner und ich sind begeisterte Spontanreisende. Wir lieben es, den Puls eines Landes und seiner Kultur zu spüren und die Freiheit zu geniessen, unsere nächsten Ziele spontan zu wählen. Nachdem wir bereits eine atemberaubende Safari im Tarangire-Nationalpark, im Serengeti-Nationalpark, im Ngorongoro-Nationalpark und im Lake-Manyara-Nationalpark erlebt hatten, verspürten wir den Drang, weiterzuziehen. Nach intensiven Recherchen und Gesprächen mit Einheimischen hatten wir uns gegen die touristischeren Berge wie den Kilimandscharo und den Mount Meru entschieden. Unsere Wahl fiel stattdessen auf den Longido Mountain, der sich fast an der Grenze zu Kenia im Herzen des Massai-Landes befindet. Obwohl der Berg touristisch wenig erschlossen ist, bietet er ein beeindruckendes Wandererlebnis. Und so brachen wir auf zu unserem Abenteuer auf diesem Berg.
Das Dorf Longido
Nun ging alles recht schnell. Bereits am nächsten Tag brachen wir von Arusha nach Longido auf. Da wir öffentliche Verkehrsmittel nutzten, erforderte dies eine ordentliche Portion Geduld. Die eigentlich anderthalbstündige Strecke von Arusha nach Longido dehnte sich auf insgesamt fünf Stunden aus. Unsere Unterkunft, die Longido Mountain Lodge, diente uns als perfekter Ausgangspunkt für die bevorstehende Wanderung. Die Lodge liegt im Herzen von Longido und direkt unterhalb des Longido Mountains. Touristen waren weit und breit nicht zu sehen. Wir konnten es kaum fassen – gerade einmal anderthalb Stunden entfernt lag Arusha, das Drehkreuz für zahlreiche Safaris, und dennoch prägten ausschliesslich Einheimische das Bild. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung, an einem Ort zu sein, der abseits der Touristenpfade lag. Im Dorf selbst sprachen nur vereinzelte Bewohnende Englisch, Bankkonten waren Mangelware, und der Zugang zum Internet gestaltete sich ebenso rar. Der Grossteil der Dorfbevölkerung sind Massai. Das Dorf ist sehr gepflegt, die Menschen äusserst gastfreundlich. Unsere gewählte Unterkunft erwies sich als sauber und obendrein preiswert. Die Zimmer waren liebevoll eingerichtet und trugen die Namen verschiedener Nationalparks in Tansania. Es gab Strom und fliessend Wasser, und auch das Essen war vorzüglich. Unsere Devise war einfach etwas auszuwählen, da die Speisekarte auf Swahili verfasst war und der Koch kein Englisch verstand.
Die facettenreiche Wanderung
Unsere Wanderung startete in den frühen Morgenstunden. Wir standen um 6.00 Uhr auf, frühstückten und packten unsere Sachen. Pünktlich zur verabredeten Zeit erschien unser Guide. Aufgrund der Empfehlung, früh zu beginnen, da die bevorstehende Wanderung lang und anspruchsvoll werden sollte, machten wir uns direkt auf den Weg. Zu Beginn durchquerten wir karge Landschaften, und mit jedem Höhenmeter wurde die Umgebung noch spärlicher. Nach einer Weile jedoch veränderte sich das Bild, und wir fanden uns plötzlich in einer grünen Umgebung wieder, fast wie in einem Regenwald – eine Szenerie, die an ein Märchenland erinnerte. Bis fast zum Gipfel führte der Weg über weichen Untergrund. Dann wurde die Umgebung wieder karger, und der letzte Abschnitt erforderte Klettergeschick. Nach etwa vier Stunden Aufstieg wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Bei klarem Wetter konnten wir den Mount Meru, den Kilimandscharo und den Mount Lengai bewundern – ein Blick über die karge und endlose Landschaft der Massai, so weit das Auge reicht. Eine Seite bot Aussicht auf Tansania, die andere auf Kenia – ein schwindelerregender Anblick. Nach einer kurzen Mittagspause begann der Abstieg, der dieses Mal in drei Stunden bewältigt wurde. Insgesamt verbrachten wir mit Pausen sieben Stunden unterwegs, wobei wir aktiv fünf Stunden wanderten und insgesamt 1300 Höhenmeter auf- und wieder abwärts bewältigten, eine Strecke von insgesamt 13.5 Kilometern. Für uns beide, trainierte junge Menschen Anfang 20, stellte die Wanderung eine herausfordernde, aber durchaus machbare Unternehmung dar.
Es hätte auch die Option gegeben, die Wanderung auf zwei Tage auszudehnen. Am Nachmittag hinaufzusteigen, auf dem Berg zu übernachten, den Sonnenaufgang am nächsten Tag zu erleben und anschliessend den Abstieg anzutreten. Dies hätte zweifellos ebenfalls eine einmalige Erfahrung dargestellt.
Verzaubert im Wald
Der Longido Mountain erstreckt sich über verschiedene Höhenlagen und Klimazonen. Die Veränderung der Vegetation während des Aufstiegs ist auf die Variationen in der Höhe, den Niederschlagsmustern und den Umweltbedingungen zurückzuführen. Nach der kargen Landschaft wird es plötzlich richtig grün. Es kommt so unerwartet – es fühlt sich an wie im Märchenwald.
Informationen zum Longido Mountain
Der Longido Mountain erhebt sich majestätisch über die sanfte Landschaft Tansanias in Ostafrika und bildet eine imposante Silhouette gegen den Himmel. Der Longido Mountain liegt am Rande der Stadt Longido nahe der Grenze zu Kenia. Der Gipfel liegt auf Höhe von 2637 Meter über dem Meerespiegel. Der Berg Longido ist nicht nur von atemberaubender Schönheit, sondern auch reich an kultureller Bedeutung und Geschichte. Er wird von den Massai als heiliger Berg angesehen, der eine Verbindung zur geistigen Welt darstellt und Schutz sowie spirituelle Führung bietet. Die Gemeinschaft pflegt seit Generationen Riten und Traditionen rund um den Berg, die ihre kulturelle Identität und ihren tiefen Glauben widerspiegeln. Der Longido Mountain ist auch ökologisch von Bedeutung, da er eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beheimatet und ein traditionelles Weidegebiet für das Vieh der Massai ist. Der Berg ist bekannt für Büffel und andere wilde Tiere wie Leoparde, es kann gut sein, dass dir einer über den Weg läuft. Aus diesem Grund ist es erforderlich, den Berg in Begleitung eines örtlichen Touristenführers zu besteigen. Diese Guides sind Einheimische, die sich in der Region bestens auskennen. Teilweise wird man auch von den traditionellen Massai auf den Berg geführt. Sie kennen den Berg und die Herausforderungen während dem Aufstieg sehr gut und sorgen dafür, dass der Auf- und Abstieg ohne Probleme verläuft. Die Massai nutzen den Berg, um für sie wertvolle Kräuter zu sammeln. Daher wundere dich nicht, wenn du beim Aufstieg einem Massai begegnest.
Über die Massai
Die Massai sind ein seminomadisches Volk in Ostafrika, bekannt für ihre einzigartige Kultur und Lebensweise. Sie leben hauptsächlich in Kenia und Tansania. Ihre traditionelle Kleidung, kunstvoller Schmuck und rituelle Praktiken sind charakteristisch für ihre Identität und tragen zur kulturellen Vielfalt der Region bei.
Beste Reisezeit
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Tansania | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x |
Generell sind die trockensten und angenehmsten Monate für eine Reise nach Tansania Juni bis Oktober. Diese Monate sind ideal für Safaris, insbesondere in der Serengeti und im Ngorongoro-Krater. In dieser Trockenzeit ziehen die Tiere zu den Wasserquellen, was die Tierbeobachtungen erleichtert. Auch die berühmte Große Migration von Gnus und Zebras in der Serengeti erreicht ihren Höhepunkt zwischen Juni und Juli, wenn die Herden den Mara-Fluss überqueren. Januar bis März und Juni bis Oktober sind die besten Zeiten, um den Kilimandscharo zu besteigen, da das Wetter in diesen Monaten relativ trocken ist und die Bedingungen zum Wandern ideal sind. Für einen Strandurlaub auf Sansibar und an den Küstenregionen bieten Juni bis Oktober das beste Wetter, da es trocken und nicht zu heiß ist. Auch Dezember und Januar sind gute Monate für den Strand, allerdings kann es während diesen Monaten ziemlich heiss werden. März bis Mai und November markieren die Regenzeiten. Die "lange Regenzeit" von März bis Mai bringt oft starke und anhaltende Regenfälle. Einige Straßen in Nationalparks können unpassierbar werden, und die Tierbeobachtung kann erschwert sein. Es ist jedoch die ruhigste Zeit in Bezug auf Touristen, und einige Unterkünfte bieten niedrigere Preise an. Die "kurze Regenzeit" im November ist weniger intensiv und kann trotzdem eine gute Reisezeit sein, besonders für Fotografen, da die Landschaften grün und üppig sind. |
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