erlebt von Jasmin Holenstein
Per Interrail und zu Fuss durch Dänemark, Schweden und Norwegen
Den Frühsommer verbringe ich gerne im hohen Norden. Mir gefallen die langen Tage und Mitternachtsspaziergänge. Es ist kurz vor Saisonstart, und so sind oft noch überraschend wenig Leute unterwegs. Zudem sind Zug- und Fährverbindungen nicht überfüllt und lassen eine kurzfristigere Planung zu. Wenn sich nur die Mücken im Landesinnern nicht so wohlfühlen würden ...
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OrteDänemark, Schweden, Norwegen
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Empfohlene Reisedauer4 Wochen
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TransportmittelZug, Bus, Fähren, zu Fuss
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UnterkunftLodges, Ferienwohnungen, Berghütten, Hotels
Meine Highlights
In der Natur übernachten
Manchmal lässt sich nicht alles bis ins letzte Detail planen - auch nicht wo man übernachtet. Im Wald, am See oder sogar auf dem See. Hauptsache draußen unterm Sternenhimmel.
Lasse in der ikonischen Inlandsbanan Schwedens Natur vorbei ziehen
Schnapp dir einen Fensterplatz! Die Inlandsbahn fährt von Juni bis August die 1'300 km von Mittelschweden bis nach Lappland. Während der Zug nach Norden rollt, wird die Landschaft immer wilder. Die Zivilisation verschwindet langsam und lässt der Natur ihren Platz.
Reise mit dem Nachtzug durch Schweden
Mit dem komfortablen Nachtzug kannst du quer durch Schweden fahren und ausgeschlafen ankommen. Nicht nur für Bahnliebhaber.
Entdecke Göteborg - Schwedens entspannte Metropole
Göteborg hat es geschafft, dass ihm internationale Reisejournalisten und Food-Blogger zu Füßen liegen. Warum? Erstklassiges Essen, erstklassige Restaurants sowie eine Küste und ein fantastischer Schärengarten. Du wirst sehen, hier gibt es mehr zu entdecken, als du denkst.
Den Preikestolen bezwingen und sich mit einem atemberaubenden Ausblick belohnen
Von da kommen also all die spektakulären Fotos! Aber der 600m hohe Felsvorsprung, der quadratisch überhängt, hat es in sich. Denn nur wer die Wanderung hinauf schafft, der darf sich mit einer der mächtigsten Aussichten Europas belohnen.
Bunte Häuser zählen in Bergen
Nicht umsonst eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten sind die bunten Häuser der ehemaligen hanseatischen Werft Bryggen. In diesem Freiluftmuseum findet man neben den historischen Häusern auch einen Einblick in das Leben im Mittelalter, sowie Restaurants und Boutiquen.
Dem malerischen «Sognefjord» folgen
In den Fjorden in Norwegen sieht die Natur aus wie gemalt. Das gilt auch für den Sognefjord, den längsten und tiefsten Fjord Norwegens. Dieser erstreckt sich von der Küste nördlich von Bergen 204 Kilometer landeinwärts. Wandern, Velofahren oder Ausflug nach Flåm.
Reiseroute
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Im Schlaf nordwärts
Meine bevorzugte Wahl nordwärts: der Nachtzug. Wenn auch nicht immer an Schlaf zu denken ist – die Fahrt auf Schienen ist für mich ein entschleunigender Einstieg in die Reise in den hohen Norden. Mit meinem Interrailticket benötige ich nur möglichst frühzeitig eine Reservation auf den begehrten Nachtzugverbindungen und erwache am darauffolgenden Morgen in Hamburg.
- Zürich–Hamburg
- Liegewagen
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Kopenhagen – mein Tor zu Skandinavien
Leider ist auf die dänische Bahn nicht immer Verlass, doch irgendwann im Verlaufe des Tages erreiche ich Dänemarks Hauptstadt, bekannt als die beste Fahrradstadt der Welt. Ich wähle meine Unterkunft bei Zugreisen oft in Bahnhofsnähe, entdecke diesmal das Zentrum aber lieber gemütlich zu Fuss. Das Bilderbuchwetter lockt alle aus den Häusern und lädt zum Abendessen an einem der Streetfoodmärkte ein.
Wer mithalten mag, kann die Stadt auch per Fahrrad erkunden.- Kopenhagen
- Bed & Breakfast
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Immer wieder einen Stopp wert
Das Zugnetz zwischen den zwei Hauptstädten ist dicht und gut genutzt. Einen halben Tag später stehe ich bereits zum fünften Mal in Stockholm und entdecke auch diesmal wieder neue Ecken. Der Stadtkern lässt sich gut zu Fuss besichtigen. In die Schären geht's unkompliziert per Schiff. Wer die U-Bahn nimmt, kann in fast allen Metrostationen Skulpturen, Mosaike oder Gemälde unzähliger Künstler bewundern.
- Stockholm
- Nachtzug
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Was packe ich in meinen Rucksack?
Nach einer weiteren Nachtzugfahrt in Richtung Norden treffe ich meine Mitstreiter. Wir werden über unser Weitwander-Abenteuer auf dem Kungsleden instruiert. Gewicht reduzieren ist die Hauptaufgabe, denn wir werden während sechs Tagen zu viert in der schwedischen Wildnis von Hütte zu Hütte unterwegs sein und unsere Mahlzeiten für Tagesmärsche von zirka 20 Kilometer mittragen. Schliesslich wiegen unsere Rucksäcke beim Start dann doch zwischen 14 und 20 Kilogramm.
Mückenschutz nicht vergessen!- Storberg
- Lodge
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Perfekter Start zu Mittsommer
Der Wetterbericht ist uns wohlgesinnt, wir dürfen bei Prachtswetter und T-Shirt-Temperaturen über dem Polarkreis in Kvikkjokk starten. Da man in Schweden Mittsommer auch kulinarisch feiert, werden wir in der Fjällstation mit traditionellen Gerichten wie etwa Rentier, Hering oder Arctic Char regelrecht verwöhnt, bevor wir die nächsten sechs Tage selber kochen müssen.
- Kvikkjokk
- Fjällstation
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Gemütliche Fjällhütten
Was will man nach einem Wandertag mehr als eine gemütliche Hütte mit Kochmöglichkeit, Bett und Sauna oder erfrischendem See vor der Tür? Die Hütten sind simpel, aber praktisch ausgestattet, und Trinkwasser findet man hier in jedem Bach. Wer nicht gerade im Juli und August unterwegs ist, hat oft auch reichlich Platz. Ohne Zelt im Gepäck lohnt sich das Buchen im Voraus aber unbedingt, denn die Mücken freuen sich 24/7 über frische Nahrung.
- Parte
- Fjällhütte
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Energienachschub auf den Etappen
Die Etappen verlaufen mal durch den Wald, dann hoch über Fjällebenen sowie auch mit Bootshuttles über Seen. Damit wir für die langen Tage genügend Energie und Salz haben, kochen wir uns mittags oft eine Suppe, während es abends dann kohlenhydratreiche Eintöpfe oder Pasta- beziehungsweise Reisgerichte sind. Der Veranstalter hat uns diesbezüglich mit selbst getrockneten und sehr leckeren Mahlzeiten sowie selbst gemachtem Brot eingedeckt. Für Zwischendurch gibt es Nüsse, Trockenfrüchte sowie natürlich Schokolade.
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Wettlauf zum Boot
Am zweiten Tag steht eine der längsten Etappen der Trekkingtour mit abschliessendem Bootstransfer um 17.15 Uhr auf dem Programm. Wir starten extra etwas früher, die Sonne bringt uns dennoch ins Schwitzen – doch die letzten Schneefelder auf dem Fjäll bieten allen eine willkommene Erfrischung. Nach dem Abstieg gilt es schliesslich noch einen nicht enden wollenden Birken- und Kiefernwald zu durchqueren. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es an den Bootsanleger. Die Fahrt über den spiegelglatten See mit Blick zum Skierfe entlohnt uns aber mehrfach für diesen anstrengenden Tag.
- Aktse
- Fjällhütte
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Grandioses Panorama
Zu dieser Jahreszeit ist es in Schwedisch Lappland nahezu durchgehend hell, die Sonne scheint unermüdlich und die Mücken sind gierig. Warum also nicht eine Nachtwanderung mit Sonnenaufgang auf dem Skierfe machen? In den Farben der Morgendämmerung steigen wir nach Mitternacht mit leichten Rucksäcken über die Baumgrenze. Leider schlafen die Mücken nicht und verfolgen uns in Schwärmen in Richtung Gipfel. Immerhin entschädigen uns die kühle Luft und das traumhafte Panorama über See und Tal für die Strapazen. Fast zeitgleich mit dem Sonnenaufgang um 3 Uhr erreichen wir den Skierfe und können uns an der magischen Landschaft kaum sattsehen.
- Skierfe
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Belohnung im Ziel
Nach sechs Wandertagen, zirka 100 Wanderkilometer, nur einem Gewitterregen, einigen Mückenstichen (aber unzähligen Mücken auf dem Gewissen), gutem Essen und lustigen Momenten in traumhafter Natur erreichen wir unser Ziel in Saltoluokta. Wir gönnen uns wunderbare Waffeln, eine warme Dusche sowie die traditionelle Sauna und lassen bei köstlichem Abendessen nochmals gemeinsam diese erlebnisreichen Tage Revue passieren.
- Saltoluokta
- Fjällstation
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Kajakausflug
Schweden eignet sich auch wunderbar für kleinere und grössere Kanu- oder Kajakabenteuer. Nach all den gewanderten Kilometern wechsle ich aufs Kajak und verbringe einen halben Tag auf den Seen in der Umgebung der Lodge. Auf einem Verbindungsfluss zwischen zwei Seen kann ich aus gemütlicher Distanz einen Otter beobachten. Einzig der Weg zurück wird mit Gegenwind nochmals ein kleiner Kraftakt.
- Storberg
- Lodge
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Mit der Inlandsbahn südwärts
Meine Zeit in Schwedisch Lappland ist vorbei und ich reise mit der traditionellen Inlandsbanan (Inlandsbahn) südwärts. Der Zug verkehrt zwischen Mitte Juni und Ende August täglich auf einer 1300 Kilometer langen Panoramastrecke zwischen Gällivare und Kristinehamn. Ich bemerke schnell, dass die Reise vor allem bei schwedischen Touristinnen und Touristen sehr beliebt ist. Die Zugbegleiterin übersetzt aber extra für mich. Während der Fahrt erfahre ich so diverse Infos zur jeweiligen Region. Der Zug macht immer mal wieder einen Stopp für eine Kaffeepause oder eine lokale Besichtigung.
- Arvidsjaur–Storuman
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Biketour zum nächsten Badeplatz
Mein nächster Stopp liegt nochmals in der schwedischen Wildnis, in der Region Umea, direkt am Fluss Umeälven. Die Gegend ist unter anderem bekannt für mehrtägige Flossabenteuer. Ich wähle zur Abwechslung einmal das Mountainbike, packe die Badesachen ein und entdecke in der Gegend diverse gemütliche Plätze für ein erfrischendes Bad. Die Mücken sind hier bereits weniger aggressiv – so lässt sich zwischendurch auch gut eine typisch schwedische Fika (Kaffeepause) mit Zimtschnecke geniessen.
- Granö
- Ferienhäuschen
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Schärenhüpfen vor Göteborg
Die Region Umea habe ich als Zwischenstopp unter anderem deshalb gewählt, weil ich von Umea aus einen direkten Nachtzug an die südschwedische Westküste, genauer gesagt nach Göteborg, habe. Mit fünf Schwedinnen reise ich so im Liegewagenabteil über Nacht einmal quer durchs Land. In Göteborg zieht es mich unter anderem auf die vorgelagerten Schäreninseln. Diese kann ich bequem mit der ÖV-Tageskarte besuchen. Auf den Inseln ist Ende Juni noch nicht Hochbetrieb. Die Sommerhäuschen werden herausgeputzt und man findet Wanderwege, Badestrände und gemütliche Restaurants.
- Vrangö
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Beachtime in Oslo
Das schöne Sommerwetter begleitet mich auch nach Norwegen. Nach etwas mehr als drei Stunden entlang der Küste nordwärts erreiche ich Norwegens Hauptstadt. In unmittelbarer Umgebung des Bahnhofs findet man unzählige Museen und das Opernhaus. Ich geniesse die Aussicht vom Dach und blicke auf ein Menschenmeer. Das Hafenbecken ist fast nahtlos mit Sonnenhungrigen übersät, die auf ihren Badetüchern das herrliche Wetter geniessen.
- Oslo
- Hotel
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Bergenbahn und Fjordtour
Zu einer Zugreise in Norwegen gehört ganz klar die Oslo-Bergenbahn dazu. Der Zug fährt zweimal täglich in beide Richtungen. In den Sommermonaten ist die Verbindung jedoch extrem begehrt. Es lohnt sich, die Sitzplätze im Voraus zu reservieren. Ich habe Zeit und möchte entlang der Strecke noch etwas in die Natur. So mache ich einen Zwischenstopp in der Hardangervidda und wähle für den zweiten Teil der Reise den Weg mit der Flambahn und der Fjordfähre. Eine sehr abwechslungsreiche und eindrückliche Reise bis in die Hafenstadt Bergen.
Bis Ende Juni liegt auf dem Hochplateau oft noch Schnee.- Oslo–Bergen
- Bed and Breakfast
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Prachtswetter in der Regenstadt
Die zweitgrösste Stadt Norwegens ist einerseits bekannt für die bunten Holzhäuser am Hafen, die ein auffälliges Zeitzeugnis der ehemaligen Handelsstadt sind. Andererseits führt Bergen mit durchschnittlich 248 Regentagen pro Jahr die europäische Liste der regenreichsten Städte an. Bis auf einen Gewitterregen darf ich die Stadt und ihre Umgebung allerdings bei schönstem Sommerwetter geniessen und entdecken.
Nutze die langen Tage bei einem Abendspaziergang auf den Hausberg Floyen.- Bed and Breakfast
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Farbenfrohes Stavanger
Die Stadt war lange bekannt als die Hauptstadt der norwegischen Ölindustrie. Im lokalen Museum erfährt man anschaulich, wie die Ölfunde Norwegen verändert haben. Mir gefällt die Kleinstadt mit den farbenprächtigen Überraschungen sowie der Street-Art in den kleinen Gassen. Auf meinen Spaziergängen entdecke ich zahlreiche Cafés und gute Restaurants. Zudem ist Stavanger auch ein praktischer Ausgangspunkt für weitere Tagesausflüge in den Südwesten des Landes.
- Bed and Breakfast
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Preikestolen abseits des Hauptweges
Ich wähle ab Stavanger eine Tour, damit ich früh starten kann und die vierstündige Wanderung nicht mit den grossen Massen auf dem Hauptweg teilen muss. Je nach Anbieter werden alternative Wege genutzt und man erfährt viel über Norwegens Natur und Leute. Wir sind zu viert mit unserem lokalen Guide unterwegs und starten mit einer Kanutour, bevor es dann wandernd und kletternd stetig hinaufgeht. Schliesslich geniessen wir unzählige eindrückliche Aussichten über den Lysefjord bereits auf dem Weg zur bekannten Felskanzel, und wir sind uns einig: Der Weg ist das Ziel.
- Preikestolen
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Schlafend südwärts
Ab Stavanger gönne ich mir eine gemütliche Kabine auf der Fjordline südwärts. Die Fähre bringt einen täglich zwischen Norwegen und Dänemark in zirka zwölf Stunden nord- oder südwärts und transportiert jede Menge Fahrzeuge. Als Fusspassagier*in ist man klar in der Unterzahl und der Weg zum/vom Fährterminal ist vor allem in Dänemark nur auf Fahrzeuge ausgerichtet. Die Fähren setzen mittlerweile auf umweltfreundlicheres Flüssiggas. Sie vermitteln an Bord – mit Duty-Free-Shop, vier Restaurants, Kinderaktivitäten und Sonnendeck – durchaus etwas Kreuzfahrt-Ambiente.
- Stavanger–Hirtshals
- Fähre
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Dünenwanderungen an Dänemarks Küste
Der Fischerort Hirtshals ist mit den Fährverbindungen sowohl das Tor zu Südnorwegen als auch zu den Färöer. Bevor meine Reise mit dem Nachtzug zurück in die Schweiz geht, geniesse ich an Dänemarks Nordseeküste die Dünenwanderwege und lasse meinen Blick vom Leuchtturm nochmals nordwärts schweifen. Der Norden hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal in seinen Bann gezogen.
- Hirtshals
- Bed and Breakfast
Im Schlaf nordwärts
Meine bevorzugte Wahl nordwärts: der Nachtzug. Wenn auch nicht immer an Schlaf zu denken ist – die Fahrt auf Schienen ist für mich ein entschleunigender Einstieg in die Reise in den hohen Norden. Mit meinem Interrailticket benötige ich nur möglichst frühzeitig eine Reservation auf den begehrten Nachtzugverbindungen und erwache am darauffolgenden Morgen in Hamburg.
Kopenhagen – mein Tor zu Skandinavien
Leider ist auf die dänische Bahn nicht immer Verlass, doch irgendwann im Verlaufe des Tages erreiche ich Dänemarks Hauptstadt, bekannt als die beste Fahrradstadt der Welt. Ich wähle meine Unterkunft bei Zugreisen oft in Bahnhofsnähe, entdecke diesmal das Zentrum aber lieber gemütlich zu Fuss. Das Bilderbuchwetter lockt alle aus den Häusern und lädt zum Abendessen an einem der Streetfoodmärkte ein.
Immer wieder einen Stopp wert
Das Zugnetz zwischen den zwei Hauptstädten ist dicht und gut genutzt. Einen halben Tag später stehe ich bereits zum fünften Mal in Stockholm und entdecke auch diesmal wieder neue Ecken. Der Stadtkern lässt sich gut zu Fuss besichtigen. In die Schären geht's unkompliziert per Schiff. Wer die U-Bahn nimmt, kann in fast allen Metrostationen Skulpturen, Mosaike oder Gemälde unzähliger Künstler bewundern.
Was packe ich in meinen Rucksack?
Nach einer weiteren Nachtzugfahrt in Richtung Norden treffe ich meine Mitstreiter. Wir werden über unser Weitwander-Abenteuer auf dem Kungsleden instruiert. Gewicht reduzieren ist die Hauptaufgabe, denn wir werden während sechs Tagen zu viert in der schwedischen Wildnis von Hütte zu Hütte unterwegs sein und unsere Mahlzeiten für Tagesmärsche von zirka 20 Kilometer mittragen. Schliesslich wiegen unsere Rucksäcke beim Start dann doch zwischen 14 und 20 Kilogramm.
Perfekter Start zu Mittsommer
Der Wetterbericht ist uns wohlgesinnt, wir dürfen bei Prachtswetter und T-Shirt-Temperaturen über dem Polarkreis in Kvikkjokk starten. Da man in Schweden Mittsommer auch kulinarisch feiert, werden wir in der Fjällstation mit traditionellen Gerichten wie etwa Rentier, Hering oder Arctic Char regelrecht verwöhnt, bevor wir die nächsten sechs Tage selber kochen müssen.
Gemütliche Fjällhütten
Was will man nach einem Wandertag mehr als eine gemütliche Hütte mit Kochmöglichkeit, Bett und Sauna oder erfrischendem See vor der Tür? Die Hütten sind simpel, aber praktisch ausgestattet, und Trinkwasser findet man hier in jedem Bach. Wer nicht gerade im Juli und August unterwegs ist, hat oft auch reichlich Platz. Ohne Zelt im Gepäck lohnt sich das Buchen im Voraus aber unbedingt, denn die Mücken freuen sich 24/7 über frische Nahrung.
Energienachschub auf den Etappen
Die Etappen verlaufen mal durch den Wald, dann hoch über Fjällebenen sowie auch mit Bootshuttles über Seen. Damit wir für die langen Tage genügend Energie und Salz haben, kochen wir uns mittags oft eine Suppe, während es abends dann kohlenhydratreiche Eintöpfe oder Pasta- beziehungsweise Reisgerichte sind. Der Veranstalter hat uns diesbezüglich mit selbst getrockneten und sehr leckeren Mahlzeiten sowie selbst gemachtem Brot eingedeckt. Für Zwischendurch gibt es Nüsse, Trockenfrüchte sowie natürlich Schokolade.
Wettlauf zum Boot
Am zweiten Tag steht eine der längsten Etappen der Trekkingtour mit abschliessendem Bootstransfer um 17.15 Uhr auf dem Programm. Wir starten extra etwas früher, die Sonne bringt uns dennoch ins Schwitzen – doch die letzten Schneefelder auf dem Fjäll bieten allen eine willkommene Erfrischung. Nach dem Abstieg gilt es schliesslich noch einen nicht enden wollenden Birken- und Kiefernwald zu durchqueren. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es an den Bootsanleger. Die Fahrt über den spiegelglatten See mit Blick zum Skierfe entlohnt uns aber mehrfach für diesen anstrengenden Tag.
Grandioses Panorama
Zu dieser Jahreszeit ist es in Schwedisch Lappland nahezu durchgehend hell, die Sonne scheint unermüdlich und die Mücken sind gierig. Warum also nicht eine Nachtwanderung mit Sonnenaufgang auf dem Skierfe machen? In den Farben der Morgendämmerung steigen wir nach Mitternacht mit leichten Rucksäcken über die Baumgrenze. Leider schlafen die Mücken nicht und verfolgen uns in Schwärmen in Richtung Gipfel. Immerhin entschädigen uns die kühle Luft und das traumhafte Panorama über See und Tal für die Strapazen. Fast zeitgleich mit dem Sonnenaufgang um 3 Uhr erreichen wir den Skierfe und können uns an der magischen Landschaft kaum sattsehen.
Belohnung im Ziel
Nach sechs Wandertagen, zirka 100 Wanderkilometer, nur einem Gewitterregen, einigen Mückenstichen (aber unzähligen Mücken auf dem Gewissen), gutem Essen und lustigen Momenten in traumhafter Natur erreichen wir unser Ziel in Saltoluokta. Wir gönnen uns wunderbare Waffeln, eine warme Dusche sowie die traditionelle Sauna und lassen bei köstlichem Abendessen nochmals gemeinsam diese erlebnisreichen Tage Revue passieren.
Kajakausflug
Schweden eignet sich auch wunderbar für kleinere und grössere Kanu- oder Kajakabenteuer. Nach all den gewanderten Kilometern wechsle ich aufs Kajak und verbringe einen halben Tag auf den Seen in der Umgebung der Lodge. Auf einem Verbindungsfluss zwischen zwei Seen kann ich aus gemütlicher Distanz einen Otter beobachten. Einzig der Weg zurück wird mit Gegenwind nochmals ein kleiner Kraftakt.
Mit der Inlandsbahn südwärts
Meine Zeit in Schwedisch Lappland ist vorbei und ich reise mit der traditionellen Inlandsbanan (Inlandsbahn) südwärts. Der Zug verkehrt zwischen Mitte Juni und Ende August täglich auf einer 1300 Kilometer langen Panoramastrecke zwischen Gällivare und Kristinehamn. Ich bemerke schnell, dass die Reise vor allem bei schwedischen Touristinnen und Touristen sehr beliebt ist. Die Zugbegleiterin übersetzt aber extra für mich. Während der Fahrt erfahre ich so diverse Infos zur jeweiligen Region. Der Zug macht immer mal wieder einen Stopp für eine Kaffeepause oder eine lokale Besichtigung.
Biketour zum nächsten Badeplatz
Mein nächster Stopp liegt nochmals in der schwedischen Wildnis, in der Region Umea, direkt am Fluss Umeälven. Die Gegend ist unter anderem bekannt für mehrtägige Flossabenteuer. Ich wähle zur Abwechslung einmal das Mountainbike, packe die Badesachen ein und entdecke in der Gegend diverse gemütliche Plätze für ein erfrischendes Bad. Die Mücken sind hier bereits weniger aggressiv – so lässt sich zwischendurch auch gut eine typisch schwedische Fika (Kaffeepause) mit Zimtschnecke geniessen.
Schärenhüpfen vor Göteborg
Die Region Umea habe ich als Zwischenstopp unter anderem deshalb gewählt, weil ich von Umea aus einen direkten Nachtzug an die südschwedische Westküste, genauer gesagt nach Göteborg, habe. Mit fünf Schwedinnen reise ich so im Liegewagenabteil über Nacht einmal quer durchs Land. In Göteborg zieht es mich unter anderem auf die vorgelagerten Schäreninseln. Diese kann ich bequem mit der ÖV-Tageskarte besuchen. Auf den Inseln ist Ende Juni noch nicht Hochbetrieb. Die Sommerhäuschen werden herausgeputzt und man findet Wanderwege, Badestrände und gemütliche Restaurants.
Beachtime in Oslo
Das schöne Sommerwetter begleitet mich auch nach Norwegen. Nach etwas mehr als drei Stunden entlang der Küste nordwärts erreiche ich Norwegens Hauptstadt. In unmittelbarer Umgebung des Bahnhofs findet man unzählige Museen und das Opernhaus. Ich geniesse die Aussicht vom Dach und blicke auf ein Menschenmeer. Das Hafenbecken ist fast nahtlos mit Sonnenhungrigen übersät, die auf ihren Badetüchern das herrliche Wetter geniessen.
Bergenbahn und Fjordtour
Zu einer Zugreise in Norwegen gehört ganz klar die Oslo-Bergenbahn dazu. Der Zug fährt zweimal täglich in beide Richtungen. In den Sommermonaten ist die Verbindung jedoch extrem begehrt. Es lohnt sich, die Sitzplätze im Voraus zu reservieren. Ich habe Zeit und möchte entlang der Strecke noch etwas in die Natur. So mache ich einen Zwischenstopp in der Hardangervidda und wähle für den zweiten Teil der Reise den Weg mit der Flambahn und der Fjordfähre. Eine sehr abwechslungsreiche und eindrückliche Reise bis in die Hafenstadt Bergen.
Prachtswetter in der Regenstadt
Die zweitgrösste Stadt Norwegens ist einerseits bekannt für die bunten Holzhäuser am Hafen, die ein auffälliges Zeitzeugnis der ehemaligen Handelsstadt sind. Andererseits führt Bergen mit durchschnittlich 248 Regentagen pro Jahr die europäische Liste der regenreichsten Städte an. Bis auf einen Gewitterregen darf ich die Stadt und ihre Umgebung allerdings bei schönstem Sommerwetter geniessen und entdecken.
Farbenfrohes Stavanger
Die Stadt war lange bekannt als die Hauptstadt der norwegischen Ölindustrie. Im lokalen Museum erfährt man anschaulich, wie die Ölfunde Norwegen verändert haben. Mir gefällt die Kleinstadt mit den farbenprächtigen Überraschungen sowie der Street-Art in den kleinen Gassen. Auf meinen Spaziergängen entdecke ich zahlreiche Cafés und gute Restaurants. Zudem ist Stavanger auch ein praktischer Ausgangspunkt für weitere Tagesausflüge in den Südwesten des Landes.
Preikestolen abseits des Hauptweges
Ich wähle ab Stavanger eine Tour, damit ich früh starten kann und die vierstündige Wanderung nicht mit den grossen Massen auf dem Hauptweg teilen muss. Je nach Anbieter werden alternative Wege genutzt und man erfährt viel über Norwegens Natur und Leute. Wir sind zu viert mit unserem lokalen Guide unterwegs und starten mit einer Kanutour, bevor es dann wandernd und kletternd stetig hinaufgeht. Schliesslich geniessen wir unzählige eindrückliche Aussichten über den Lysefjord bereits auf dem Weg zur bekannten Felskanzel, und wir sind uns einig: Der Weg ist das Ziel.
Schlafend südwärts
Ab Stavanger gönne ich mir eine gemütliche Kabine auf der Fjordline südwärts. Die Fähre bringt einen täglich zwischen Norwegen und Dänemark in zirka zwölf Stunden nord- oder südwärts und transportiert jede Menge Fahrzeuge. Als Fusspassagier*in ist man klar in der Unterzahl und der Weg zum/vom Fährterminal ist vor allem in Dänemark nur auf Fahrzeuge ausgerichtet. Die Fähren setzen mittlerweile auf umweltfreundlicheres Flüssiggas. Sie vermitteln an Bord – mit Duty-Free-Shop, vier Restaurants, Kinderaktivitäten und Sonnendeck – durchaus etwas Kreuzfahrt-Ambiente.
Dünenwanderungen an Dänemarks Küste
Der Fischerort Hirtshals ist mit den Fährverbindungen sowohl das Tor zu Südnorwegen als auch zu den Färöer. Bevor meine Reise mit dem Nachtzug zurück in die Schweiz geht, geniesse ich an Dänemarks Nordseeküste die Dünenwanderwege und lasse meinen Blick vom Leuchtturm nochmals nordwärts schweifen. Der Norden hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal in seinen Bann gezogen.
Was kostet diese Reise?
Interesse geweckt? Hier findest du die wichtigsten Informationen, die du für eine erste Einschätzung zu diesem Reiseerlebnis benötigst. Wenn nicht anders angegeben ist der Preis für alle Leistungen auf der Basis von zwei Reisenden und/oder einer Belegung im Doppelzimmer kalkuliert.
- Interrailpass 2. Klasse, Erwachsener
- 8 Nächte in Wildnishütten, Fjällstationen und Lodges inklusive Guide, Mahlzeiten und Transfers
- 3 Nächte in einem Ferienhäuschen
- 12 Nächte Bed and Breakfast oder in einfachen Hotels
- 1 Nacht Fährüberfahrt Stavanger–Hirtshals in Kabine
- diverse Zugreservationen
- Mietmaterial
- lokale Tagestouren
- persönliche Auslagen
- übrige Mahlzeiten
Angebotsnummer: 111454
Jasmin Holenstein
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Wissenswertes rund um Dänemark
Beste Reisezeit
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Dänemark | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x |
Die beste Reisezeit für Dänemark ist zwischen Mai und Oktober. Juli und August sind die perfekten Monate für Ferien entlang der Küsten und gelten als die touristische Hochsaison mit langen Tagen, vielen Sonnenstunden, angenehmen Temperaturen aber teilweise auch vielen Besuchern. Wind ist ein beinahe ständiger Begleiter in Dänemark und mit Regentagen muss das ganze Jahr hindurch gerechnet werden, Mai und Juni gelten dabei als die Monate mit dem wenigsten Niederschlag. Die Frühjahrs- und Herbstmonate sind eine beliebte Zeit, um Städte wie z.B. Kopenhagen, Aalborg oder Arhus zu besuchen. |
Alles über Dänemark
Wissenswertes rund um Schweden
Beste Reisezeit
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Schweden | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x |
Schweden kann grundsätzlich das ganze Jahr hindurch bereist werden. Sommer, Frühherbst und Winter gelten als besonders beliebte Reisezeiten für Schweden. Im Frühling ist das Wetter oft unbeständig und wechselhaft mit gelegentlichen Kälteeinbrüchen und Regenschauern und auch im November ist es oft regnerisch und ungemütlich. Wer die Mitternachtssonne und lange Tage genießen möchte, reist am besten zwischen Juni und August nach Schweden. Dies ist die wärmste und hellste Zeit des Jahres und eine gute Zeit für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Kanutouren, Angeln oder Blockhausferien an einem der zahlreichen Seen oder Flüsse. Die Temperaturen sind angenehm, die Sonne zeigt sich oft doch vereinzelte Regentage sind jederzeit möglich. Ab Oktober verwandelt sich die Natur vielerorts in bunte Herbstlandschaften. Wer gerne Nordlichter bestaunen möchte, sollte zwischen September und März nach Schweden reisen, insbesondere Dezember bis Februar eignen sich besonders dafür, weil dann die Nächte am längsten sind. Das spektakuläre Naturschauspiel am dunklen Himmel lässt sich am besten in den Polarregionen in Nordschweden beobachten. Die Temperaturen sind im Winter teilweise sehr kalt und liegen oft weit unter dem Gefrierpunkt und viel Schnee verwandelt die Landschaft in ein Winterwunderland. Während dieser Zeit sind Wintersportarten wie Husky-Schlittenfahrten, Schneeschuhwandern, Schneemobiltouren, Eisfischen und Langlaufen hoch im Kurs. |
Alles über Schweden
Wissenswertes rund um Norwegen
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Norwegen | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x | x x |
Die allgemein beste Reisezeit für Norwegen ist zwischen Mai und September während den Sommermonaten. Während diesen Monaten sind die Temperaturen vielerorts angenehm und die Tage lang. Zu beachten gilt jedoch, dass das Klima und die Jahreszeiten in den verschiedenen Regionen des Landes stark variieren. Während im Süden der Frühling erwacht und es bereits mild ist, können im Norden und in höheren Lagen die Temperaturen noch winterlich kalt und vereinzelte Bergstrassen geschlossen sein. Für Reisen im Wohnmobil oder Campingferien und für zahlreiche Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Bootsfahrten, Tierbeobachtungen, Angeln und zum Geniessen der Mitternachtssonne sind Juni bis August eine optimale Zeit. Gleichzeitig ist dies die touristische Hochsaison, die Preise sind hoch und Unterkünfte und Aktivitäten müssen zum Teil im Voraus gebucht werden. Wer die Nordlichter bestaunen möchte, reist am besten zwischen Dezember und Februar nach Norwegen. |
Alles über Norwegen
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Auf uns ist VerlassMit Sicherheit. Während deiner Reise steht dir u.a. eine 24-Stunden-Helpline zur Verfügung.