Der Nase nach von Mexico nach Guatemala
von Christian Kobelt
Maya-Tempel
Die riesige Stadt Mexico City empfängt uns herzlich und wir freuen uns auf die ersten Eindrücke des Landes. Von der belebten Plaza de la Constitucion aus erkunden wir die farbenfrohe Stadt. Gleich in der Nähe des berühmten Platzes eignen wir uns im Museum «Templo Mayor» die ersten Fakten über die Hochkultur der Maya an. Beim ersten Abendessen verliebe ich mich schon in die leckeren Quesadillas.
Markt in Oaxaca
In verschiedenen Stadtteilen von Mexico City lassen wir uns vom emsigen Treiben der Einheimischen faszinieren. Wir bekommen eine grosse Dosis Mexiko ab. Beim Verlassen der Stadt mit dem Bus wird uns bewusst, wie gross die Metropole ist. Eine beeindruckende Stadt – wir freuen uns aber nun sehr auf die ländlichen Highlights Mexikos.
Aztekentempel Monte Albán
In der Kolonialstadt Oaxaca beeindrucken uns vor allem die wunderschönen Märkte auf diversen Plätzen und in riesigen Hallen sowie die herzigen Restaurants. Beim gemütlichen Verweilen auf dem Zócalo, des zentralen Platzes, lässt sich das spannende Treiben des Alltags herrlich beobachten. Etwas ausserhalb besichtigen wir die Ruinen von Monte Albán, das ehemalige religiöse Zentrum der Zapoteken. Dieses liegt auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe.
Die Qual der Wahl
Nach einer abenteuerlichen Busfahrt ins zentrale Hochland von Chiapas machen wir Halt in San Cristóbal de las Casas. Allein der sehr authentische und quirlige Mark macht einen zwei- bis dreistündigen Stopp lohnenswert.
Hoch hinaus
San Cristóbal de las Casas liegt auf 2100 M.ü.M in den Sierra Madre de Chiapas. Die etwas kühleren Temperaturen sind uns sehr willkommen. Ca. 20 Fahrminuten entfernt liegt der Ort Chamula – bekannt für seine hübsche Kirche.
Maya-Tempel von Palenque
Unsere Reise führt uns in das tiefer gelegene Regenwaldgebiet von Palenque. Wir haben ein Bungalow mitten im Dschungel zwischen dem überschaubaren Städtchen Palenque und den Maya-Ruinen gemietet.
Mystische Steinabbildungen
Die Tempelanlage von Palenque zählt definitiv zu den Schönsten. Die Ruinen sind auf einer riesigen Fläche verteilt und liegen mitten im Regenwald. Der wolkenverhangene Tag sorgt für traumhaft mystische Momente. Neben gut restaurierten Tempeln finden wir von Baumriesen überwachsene Steinmauern und –bauten aus vergangenen Zeiten.
Holzhütte bei Palenque
Etwas beängstigend sind die Brüllaffen, die über unseren Köpfen von Ast zu Ast springen und ohrenbetäubende Brülllaute von sich geben. Die Primaten sind aber friedliche Zeitgenossen. Das Gebrüll, wie auch viele andere Klänge der Tierwelt, machen unsere Tage im Regenwald perfekt. Auf dem Gelände der Mayastätte und darumherum geniessen wir kürzere Dschungelwanderungen in eine andere Welt.
Echsenbesuch
Sehr einfach, aber umso abenteuerlicher ist unser Bungalow. Vor allem, wenn ab und zu eine grössere Echse vorbeischaut! Nach wunderschönen Tagen im ruhigen Palenque geht die Reise weiter an die Riviera Maya. Playa del Carmen ist zwar sehr touristisch, bietet aber eine riesige Auswahl an Ausflügen, Aktivitäten und Unterhaltung.
Abtauchen in einer Cenote
Wir entscheiden uns für die Erforschung von Yucatáns Unterwelt. Die Halbinsel ist von einem riesigen Höhlensystem durchzogen. Cenoten sind Kalksteinlöcher, welche durch den Einsturz von Höhlendecken entstanden sind. Auch für erfahrene Taucher ist ein Tauchgang in einer Cenote und das damit verbundene Höhlentauchen in absoluter Finsternis ein neues Erlebnis und eine neue Herausforderung.
Schnorcheln mit Walhaien
Zurzeit halten sich bis 16 Meter lange Walhaie vor der Küste der Riviera Maya auf. Ein Boot bringt uns in deren Nähe. Jeweils zwei Personen dürfen sich im Wasser den friedlichen Meeresgiganten bis auf zwei Meter nähern. Da die Walhaie diese Regel nicht kennen und auch mal ihre Richtung ändern, müssen wir ziemlich aufpassen, um nicht vor das breite Maul des grossen Fisches zu geraten.
Strand von Tulum
Türkisfarbenes Meer, endlose weisse Sandstrände, grasende Meeresschildkröten in Strandnähe und die am Meer liegende Maya-Ruine vor der Haustüre... Schöner geht’s nicht!
Grenze zwischen Mexico und Guatemala
Unser Reiseführer „in Buchform“ leitet uns über eine abenteuerliche grüne Grenze nach Guatemala. Mit einem Bustransfer, einer einstündigen Bootsfahrt und einer weiteren Busfahrt erreichen wir Flores. Flores ist eine beschauliche kleine Insel auf dem Lago Péten Itzá im Norden Guatemalas.
Kiosk in Flores
Neues Land, neue Regeln: Schnell merken wir, dass wir Mexiko verlassen haben. Ein Kiosk, der mit Gitterstäben gesichert ist, lässt uns aufhorchen und uns an die Reiseregeln erinnern. Ein paar Tage werden wir in Flores bleiben, denn es gibt hier eine gute Auswahl an einladenden Restaurants und Bars.
Maya-Tempel von Tikal
In Flores buchen wir eine Gruppentour zur nahgelegenen antiken Maya-Stadt Tikal. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode. Die 65 Quadratkilometer grosse Anlage befindet sich mitten in den Regenwäldern des Petén. Die Stufenpyramiden zählten zu den höchsten Bauwerken der westlichen Welt.
Hallo Vogelspinne
Da die Anlage in einem riesigen Regenwaldgebiet ist, hat es eine unglaubliche Artenvielfalt. Neben den uns schon bekannten Brüllaffen gibt es unter anderem auch Nasenbären, Spinnenaffen sowie über 300 verschiedene Vogelarten. Natürlich lasse ich es mir nicht entgehen, den «kleinen» Achtbeiner zu streicheln – ein weiterer Bewohner.
Achtung, Stufe
Einige Bauwerke darf man besteigen. Für das Erklimmen der sehr steilen und uralten Treppen muss man schwindelfrei sein. Teilweise wurde eine hölzerne Treppe neben den ursprünglichen Stufen angebracht, um Unfälle zu vermeiden. Der Mix zwischen Regenwald und den Maya-Bauwerken bietet uns traumhafte Fotomotive.
Von oben
Mit einer Höhe von 65 Metern ist der Tempel IV nicht nur die höchste Pyramide der Anlage, sondern auch die höchste in der gesamten Mayawelt. Von der Spitze aus hat man einen einzigartigen Blick über den Regenwald, aus dem diverse Tempel und Pyramiden der vergessenen Welt ragen. Georg Lucas war beeindruckt – diese Kulisse diente als Drehort im vierten Teil von Star Wars.
Unterkunft bei Lanquin
Auf teilweise sehr holprigen Strassen machen wir uns auf den Weg Richtung Guatemala City. Die Einheimischen begegnen uns zwar zurückhaltend, aber sehr freundlich. Unterkünfte finden wir immer wieder an wunderschönen Plätzen mitten in der Natur.
Semuc Champey
Semuc Champey ist eines der beeindruckendsten Naturschauspiele Guatemalas. Das kristallklare Wasser, das grün und blau in der Sonne schimmert, staut sich auf mehreren Stufen. Es bilden sich wunderschöne Becken, in denen man schwimmen und unter die kleinen Wasserfälle tauchen kann. Das Tal umgibt ein immergrüner Regenwald. Semuc Champey bedeutet: dort, wo das Wasser verschwindet.
Höhlensystem
Wir wagen uns mit einem Guide in das Höhlensystem der Karstlandschaft um Lanquín. Das Höhlensystem zählt mit seinen 100 Kilometern Länge zu den ausgedehntesten der Welt. Hunderte Felsformationen, Stalagmiten und Stalaktiten bilden eine bizarre Welt unter der Erde. Taschenlampen sind von Vorteil, denn die ohnehin spärliche Beleuchtung fiel kurzerhand aus.
Affentanz in den Baumkronen
Leider geht unsere abenteuerliche Reise durch die zwei farbenfrohen Länder dem Ende entgegen. Auf weitern, mit Schlaglöchern gespickten Strassen machen wir uns auf die letzte Etappe nach Guatemala City. Da die Stadt als sehr gefährlich eingestuft wird, halten wir uns vorsichtshalber in der näheren Umgebung des Hotels auf. Nach traumhaften Erlebnissen freuen wir uns auf die Erkundung weiterer zentralamerikanischer Länder.
Angaben Reisebericht
Tipps
Ein Muss für Taucher: Höhlentauchen in einer Cenote auf der Yucatán-Halbinsel.
Mystisch wirds bei einem frühmorgendlichen Besuch der Maya-Stätte Palenque.
Auf einer geführten Tour durch die Maya-Stätte Tikal erhält man ausgezeichnete Hintergrundinformationen.
