Japan Rundreise – ein Land der Perfektion
von Alain Wyler
Die Reisen habe ich mit meiner Partnerin jeweils im Frühling unternommen – eine der besten Reisezeiten für diese Region. Wir haben das Land mit Zug und Inlandflügen bereist, und es hat immer alles perfekt geklappt.
Tokyos Häusermeer
Meine Reise startet in Tokyo, eine Stadt mit 40 Millionen Einwohner. Doch von Stau und Hektik wie in anderen Städten keine Spur, alles läuft geordnet ab.
Eingang zum Shopping Center Tokyo Plaza
Die Stadt ist ein Spielfeld für die Architektur, sämtliche Formen und Experimente im Häuserbau sind hier sichtbar. So kann auch der Eingang zu einem Shoppingtempel verwirrend sein.
Fischmarkt
Dies ist der grösste Fischmarkt der Welt – so gross wie eine Kleinstadt. Hier wird alles verkauft, was im Meer gefunden wird. Nach dem Marktbesuch verwundert es mich, dass im Meer überhaupt noch Fische übrig sind. Leider ist der Markt unterdessen für Touristen geschlossen und wurde in einen Aussenbezirk von Tokyo verlegt.
Regeln auf Japanisch
Überall in Japan gibt es Hinweistafeln, wie man sich genau zu verhalten hat. Es beginnt bei Zeichen auf dem Boden, wie und wo anzustehen ist. Ebenso findet man in allen öffentlichen Verkehrsmittel Instruktionen, was erlaubt ist und was nicht. Hier sieht man die Vorschriften im Taxi – gut gibt es immer Bilder dazu, so ist es für jeden verständlich.
Mittagessen
In Japan hat alles Struktur und Harmonie, so auch das servierte Essen, das oft wie ein Kunststück angerichtet ist. Hier ein Beispiel für ein Mittagessen – gekostet hat es nicht mehr als ein Sandwich in Zürich.
Glückssuche am Schrein
Ein typischer Schrein in einem japanischen Tempel – jede Notiz steht für einen Wunsch, der aufgeschrieben in Erfüllung gehen soll. Jeder Tempel hat viele Schreine und jeder einzelne steht für eine besondere Segnung (Kinderwunsch, Prüfungsglück, gute Gesundheit etc.). Wie auf dem Bild ersichtlich, werden diese Schreine auch intensiv besucht und genützt.
Die Affen von Nikko
Zwei Stunden von Tokyo entfernt liegt Nikko, eine alte Königstadt mit fantastischen Tempeln aus Holz. Von hier stammt auch das Originalsujet mit den weltbekannten Affen, die nichts hören, sehen und sprechen.
World Tobu Square
Ein sehr schöner Park in der Nähe von Nikko, in welchem viele Sehenswürdigkeiten der Welt (unter anderem Big Ben, Schloss Versailles, Taj Mahal, etc.) in Miniatur, aber exakt detailgetreu nachgebaut sind. Mich faszinieren vor allem die Gartenanlagen des Parks, die mit Bonsaibäumen bepflanzt sind.
Kimonos und Tradition
Obwohl Japan sehr modern ist, tragen die Japaner gerne und voller Stolz ihre traditionellen Kimonos für einen Tempelbesuch. Wegen der Enge dieser Kleider ist das Laufen darin nicht einfach und die Holzschuhe, welche dazu getragen werden, machen das Fortbewegen auch nicht leichter.
Altarfiguren
Da in Japan zwei Religionen dominieren (Buddhismus und Shintoismus), und die Japaner gerne beide befolgen, bevölkern viele verschiede Gottheiten die Altare. Einige sind uns bekannt, andere –wie diese Figur hier – wirken doch eher fremd.
Schüler
Immer faszinierend sind die vielen Schüler, die mit ihren schönen Uniformen unterwegs sind und immer ein Lächeln auf dem Gesicht haben, vor allem wenn ein Westler ihre Wege kreuzt!
Die heiligen Rehe
Vor allem in Nara und auch an anderen religiösen Orten gibt es viele Rehe, die wild herumspazieren und gerne gefüttert werden. Manchmal hat es so viele Rehe, dass ich das Gefühl habe, ich befinde mich gerade in Afrika.
Osaka
Osaka, die zweitgrösste Stadt Japans ist ganz anders als Tokyo: wilder, lauter und einfach mehr crazy. Das Essen ist den Menschen hier wichtig, und am Abend brummt die Stadt und es gibt Essenstände ohne Ende. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich in einem Science-Fiction-Film befinden.
Japanisches Fleisch
Auch das Fleisch kann sich in Japan sehen lassen und ist sehr schmackhaft. Die japanischen Rinder sind spezielle Rassen, die mit viel Aufmerksamkeit gezüchtet werden. Vor allem die Grillrestaurants, in denen die verschiedensten Fleischstücke direkt auf dem Tisch selber gegrillt werden, sind sehr beliebt.
Universal Studios
Der Besuch der Universal Studios in Osaka ist ein Erlebnis. Die Bahnen sind toll und aufregend, leider muss man sehr lange anstehen. Aber die Hauptattraktion sind die Besucher des Parks, welche sich anziehen wie die in den Studios verewigten Figuren – von Spidermann über die Minions bis hin zu Harry-Potter-Verkleidungen wird alles mit Stolz getragen.
Hiroshima
Der Besuch dieser Stadt ist Pflicht bei jedem Japanbesuch, auch wenn die Geschichte dahinter sehr traurig ist. Der Atombombenabwurf darf nie vergessen werden. Viele Denkmäler und ein grosses Museum sorgen dafür, dass dieses Ereignis präsent bleibt.
Wiederaufbau
Obwohl Hiroshima durch die Atombombe zerstört wurde, haben die Japaner die Stadt in 30 Jahren wieder aufgebaut, und man kann sich nicht mehr vorstellen, dass sich hier vor 60 Jahren nur eine radioaktive Wüste befand.
Miyajima-Bogen
Eine der meist besuchten Schreine und Torbogen in Japan, gut erreichbar von Hiroshima aus und einen Ausflug wert ist der Miyajima Bogen. Die vorgelagerte Insel bietet schöne Tempel zum Besichtigen und man kann Wanderungen unternehmen.
Erdbeben
Kobe wurde 1995 von einem fürchterlichen Erdbeben zerstört. Ein kleiner Teil der Hafenpromenade wurde als Denkmal im Zustand von 1995 belassen und führt die enorme Kraft eines Erdbebens vor Augen.
Schloss von Himeji
Das weisse Schloss von Himeji ist das bekannteste und fotogenste Schloss in Japan und wie alle berühmten Sehenswürdigkeiten sehr gut besucht. Im obersten Stock des Schlosses kann es darum sehr sehr eng werden. Schön sind auch die Gärten, welche um das Schloss herum angelegt sind.
Nagasaki
Der zweite von einer Atombombe zerstörte Ort in Japan ist Nagasaki. Die Erinnerungsstätte sowie das Museum sind, wenn auch weniger besucht, noch schrecklicher wie in Hiroshima und verschlagen wohl jedem Besucher die Sprache. Das Ganze macht sehr traurig und wütend.
Stadt mit Geschichte
Nagasaki ist eine Stadt mit alter Geschichte. Sie war die einzige Stadt, in der es während vielen Jahren den Europäern erlaubt war, zu leben. Ansonsten war das ganze Land für Ausländer geschlossen. Somit hat sich in Nagasaki noch eine europäische und christliche Kultur bewahrt.
Im Tram
Auch die Trams in Nagasaki sind schon alt und sehr langsam. Dafür trägt der Chauffeur weisse Handschuhe (wie auch alle Taxifahrer) und steht bei jeder Station auf, um die aussteigenden Fahrgäste zu verabschieden und die neu Zugestiegenen zu begrüssen.
Vulkan Aso
Auch eine gewaltige Kraft haben die aktiven Vulkane, von denen es noch viele gibt und die immer wieder ausbrechen. Hier sieht man den Aso-Vulkan, der ständig aktiv ist und je nach Wind und Wetter auch besucht werden kann.
Sakurajima
Ein weiterer Vulkan im Süden der Insel Kyushu, der ständig am Rauchen und Asche am Ausstossen ist, ist der Sakurajima. Er ist der Stadt Kagoshima mit einer halben Million Einwohner, vorgelagert. Die Stadt wird immer wieder mit Sand und Asche eingedeckt. Kagoshima ist auch die einzige Stadt in Japan, die ich besuche und die nicht perfekt sauber ist, da die Stadtverwaltung mit dem Putzen der Asche gar nicht nachkommt.
Sandbad
Ein Vorteil der vulkanischen Erde sind die Sandbäder am heissen Strand, welche anscheinend für den Körper sehr gut sein sollen. Länger wie 20 Minuten hält es aber niemand aus in dem heissen Sand.
Koyasan
Zum Abschluss unserer Reise geht es nach Koyasan, ein heiliger Berg mit 150 Tempeln. 50 Tempel sind für Touristen zum Übernachten offen und bieten einen Service wie in einem Ryokan. Alle haben eine schöne Gartenanlage.
Vegetarisches Essen
Das Essen in Koyasan ist wegen der Religiosität des Ortes strikt vegetarisch, satt wird aber jeder davon. Die Rezepte richten sich nach alter buddhistischer Küche.
Friedhof
Sehr bekannt ist Koyasan auch wegen dem grössten Friedhof von Japan in einem Wald mit uralten Zedernbäumen. Der Friedhof ist mehrer Kilometer lang und hat über 200'000 zum Teil tausend Jahre alte Gräber. Der ganze Ort ist sehr mystisch und beindruckend und unbedingt einen Besuch wert.
Immer ein Lächeln
Wohin ich auch gehe, immer werde ich freundlich und mit einem grossen Lächeln empfangen und fühle mich im ganzen Land sehr wohl. Jeder Tag dieser Reise brachte neue Überraschungen und Erstaunliches. Die ganze Reise war von der ersten Minute an bis zum Schluss faszinierend. Japan ist ein Land mit tausend Gesichtern und Emotionen, in dem trotz den vielen Menschen die Perfektion gross geschrieben wird!
Angaben Reisebericht
Tipps
In einem Ryokan übernachten und das Essen und das angeschlossene Onsen (Wärmebad) geniessen.
Für grössere Strecken einen Inlandflug buchen – spart viel Zeit, und man sieht das Land von oben.
Sich nicht von der Reserviertheit der Japaner beirren lassen und immer wieder die Konversation suchen – so ergeben sich spannende Gespräche!
