Mit der Transsibirischen Eisenbahn von Russland nach China
von Corina Tschümperlin
St. Petersburg klassisch
Offiziell liegt St. Petersburg nicht an der Transsib, ist jedoch ein toller Startpunkt und einfacher Einstieg, um sich erst einmal mit "Mütterchen Russland" vertraut zu machen. Ist man im Venedig Russlands angekommen, erkundet man das Zentrum der Stadt am besten zu Fuss. Hier findet man klassische Sightseeing-Gebäude wie die Blutskirche.
Alternatives St. Petersburg
Es gibt auch Alternativen zu Kirchen, Palästen und Kunstmuseen. Das kleine aber feine, interaktive Museum der sowjetischen Arkade-Maschinen (Spielautomaten) lässt mein inneres Kind aufjubeln.
Katharinenpalast
Kein Besuch in St. Petersburg ist komplett, ohne eine Stippvisite in einem der Gebäude aus der Zarenzeit. Von innen wie von aussen prunkvoll ist zum Beispiel der Katharinenpalast. Weitere Ausflüge – wie zum Schloss Peterhof per Fähre und per Marschrutka und U-Bahn zurück – sind sehr lohnenswert, bevor es per Zug nach Moskau weitergeht.
Moskau
Wenn man von Moskau spricht, kommt einem unweigerlich als erstes der Rote Platz und der Kreml in den Sinn. Natürlich sind dies absolute "Must-Dos" eines Besuchs der russischen Hauptstadt. Entsprechend ist es sinnvoll, ein zentrales Hotel auszusuchen. Will man den Kreml von innen besichtigen, empfiehlt sich die Eintritte vorab zu organisieren.
Gum – Einkaufsparadies der Oberschicht
Gleich um die Ecke des Roten Platzes findet man das altehrwürdige Einkaufszentrum Gum. Obwohl historisch, ist es heute mit den vielen Designerläden wohl eher ein Shoppingparadies der Oberschicht oder gut betuchter Touristen. So oder so lohnt sich ein Blick in den eindrücklichen Gebäudekomplex, sei es auch nur für ein leckeres Eis zur Abkühlung an einem heissen Sommertag.
Paläste des Volkes
In Moskau sollte man unbedingt eine "U-Bahn-Stationstour" machen: U-Bahnticket kaufen und an den vielen tollen U-Bahnhöfen kurz aussteigen und sich umsehen. Zur Sowjetzeit wurden die Stationen zu Recht auch die Paläste des Volkes genannt.
Die Transsibirische Eisenbahn – Entschleunigung pur
Nach der Hektik der beiden Grossstädte ist das Reisen mit dem Zug eine willkommene Entschleunigung. Es gibt viele spannende Stopps unterwegs und bei fast jedem Halt hat man die Möglichkeit, kurz auszusteigen und sich mit Snacks zu versorgen. Zwischen den Stationen ist es von Vorteil, guten Lesestoff und einen Fotoapparat zur Hand zu haben.
Irkutsk – Wilkommen in Sibirien
Die Stadt ist nicht nur ein guter Ausgangspunkt für die Insel Olchon und den Baikalsee, sondern auch so einen Stopp wert. Die kleine Stadt mitten im Nirgendwo punktet mit den alten, teilweise gut erhaltenen sibirischen Holzhäusern. Wer noch prachtvollere Exemplare sehen möchte, der kann ein Ausflug nach Listwjanka machen.
Mongolei light
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte unbedingt auf der Insel Olchon übernachten. Hier ist der asiatische Einfluss deutlich spürbar. An den Bäumen der steilen und rauen Küste hängen Gebetsfahnen und auch das Leben auf dem Eiland fühlt sich nach "Mongolei light" an.
Das Land der Reiter
Nach dem ersten Grenzübertritt mit dem Zug bin ich in einer anderen Welt angelangt. Die Mongolei ist einzigartig und voller Abwechslung. Hier die neue, grösste Reiterstatue der Welt. Dschingis Khan ist der grosse Volksheld und rund um das Denkmal entsteht ein Park, der die Landesgeschichte und das Leben im Land der Reiter näherbringt.
Übernachten wie die Nomaden
Wer die Kohlekraftwerke der Hauptstadt hinter sich lässt, kann die unbeschreiblich schöne Natur des Landes entdecken. Egal ob man im Terelj-Nationalpark, der "mongolischen Schweiz", Edelweisse pflückt, sich im Hustain-Nuruu-Nationalpark auf die Suche nach den Wildpferden macht oder die Wüste Gobi erkundet – eine Nacht in einer Jurte ist auf jeden Fall ein Muss!
Willkommen in China
Der Grenzübertritt nach China dauert etwas länger, da das Fahrwerk der Züge ausgetauscht werden muss. Wer danach nicht gleich bis nach Peking durchfahren will, sollte einen Stopp in Datong einlegen. Von dort aus kann man die Hängenden Klöster besuchen. Der Aufstieg über die vielen Stufen bringt den Kreislauf nach dem langen Sitzen im Zug wieder in Schwung.
Endstation Peking
Ist man in der Megacity angekommen und hat den Weg aus den Menschenmassen am Bahnhof gefunden, bietet Peking viel zu entdecken. Es lohnt sich, ein paar Tage in der Metropole einzuplanen. Sei es um die Verbotene Stadt zu besichtigen oder für einen Tagesausflug zur Chinesischen Mauer. Abwechslung ist geboten und die vielen ruhigen Parks überall in der Stadt laden zum Entspannen ein.
Die Grosse Mauer
Wahrhaft beeindruckend schlängelt sich die Chinesische Mauer durch die hügelige Landschaft. Es gibt mehrere restaurierte und für Touristen freigegebene Abschnitte, die man besichtigen und auch begehen kann. Manche mehr, manche etwas weniger besucht. Man kann sogar eine mehrtägige Wanderung entlang der Mauer unternehmen. Das ist ein toller Abschluss für eine faszinierende Reise.
Angaben Reisebericht
Tipps
Snacks aus der Heimat sind super Eisbrecher in der Transsib. Unbedingt genug zum Teilen mitbringen.
Vorgebuchte Transfers garantieren die sichere Ankunft im richtigen Hotel.
No English! Wer eine Stadtführung haben möchte und sie auch verstehen will, sollte diese möglichst im Voraus buchen.
