Marokko mit einem privaten Fahrer – mehr als Marrakesch
von Sandra Jakob
Marrakeschs zauberhafte Riads
Unsere Reise beginnen wir in Marrakesch, wir verbringen drei Nächte in der "roten Stadt". Vor der Tür unseres Riads fragen wir uns, ob wir hier wohl richtig sind. Die Riads befinden sich teils in verwinkelten Gassen und sind von aussen kaum zu erkennen. Wir haben Glück und werden freundlich empfangen. Wir sind überwältigt von der Schönheit des Innenhofs – der Start unserer Reise ist definitiv geglückt.
In den Gassen von Marrakesch
Bereits am ersten Abend schlendern wir durch die engen Gassen Marrakeschs. Weit kommen wir allerdings nicht, da es uns immer wieder in die kleinen Geschäfte zieht. Wir testen uns ein wenig im Feilschen und geniessen anschliessend ein Abendessen bei einer Garküche unter Einheimischen auf dem berühmten Platz Djemaa El Fna.
Sich verlieren im Souk
Den nächsten Tag widmen wir dem bunten Markt Marrakeschs, dem berühmten Souk. Dazu gehört es, sich in den Gassen zu verirren und sich treiben zu lassen. Wir vergessen die Zeit und unser Smartphone zeigt am Ende des Tages fast ganze 15 gegangene Kilometer an! Todmüde und glücklich fallen wir in unsere Betten.
Die Farben Marrakeschs
Schnell fällt uns das handwerkliche Geschick und die Gastfreundlichkeit der Einheimischen positiv auf. Vor meiner Reise habe ich oft gehört, dass die Marokkaner aufdringlich und unfreundlich sein sollen, wir lernen eine andere Seite kennen. Weiter begeistern uns die verschiedensten Gewürze mit ihren Farben, welche immer wieder einen Fotostopp wert sind.
Der Hohe Atlas
Wir verlassen Marrakech und fahren mit unserem Guide via Tichka-Pass in den Hohen Atlas (2260 m), welcher zu dieser Jahreszeit auf den Spitzen mit Schnee bedeckt ist. Dies wirkt für uns surreal, Marokko und Schnee? Doch im Winter können die Marokkaner im Hohen Atlas sogar Ski- und Snowboard fahren. Unterwegs werden wir mit fantastischen Ausblicken belohnt.
Kasbah Ait-Ben-Haddou
Wir stoppen bei der berühmten Kasbah (arabische Festung aus Lehm) Ait-Ben-Haddou, die UNESCO-Weltkulturerbe ist. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Präsenz in vielen bekannten Hollywoodfilmen wie zum Beispiel "Gladiator". Die passenden Filmstudios dazu befinden sich im Nachbarsort Quarzazate.
Oase in Skoura
Wir verbringen die Nacht in der Oase Skoura. Diese Ortschaft befindet sich inmitten von Palmenhainen und im Hintergrund wirkt das Gebirge vom Hohen Atlas fast etwas unecht. In Skoura gibt es weitere wunderschöne Kasbahs. Wir besuchen eine davon und decken uns im Rosen-Tal bei Skoura noch mit Rosenwasser und Crèmes aller Art (ebenfalls aus Rosen) ein. Unser Fahrer verrät uns sein Lieblingsgeschäft, wo er immer für seine Frau einkauft.
Auf den Strassen Marokkos
Weiter geht es durch das Dadès-Tal. Unterwegs geniessen wir die wunderschönen und sehr abwechslungsreichen Landschaften. Die Strassen sind in sehr gutem Zustand und wir kommen ohne Probleme voran. Ab und zu überholen wir Einheimische, die mit Eselnkarren unterwegs sind oder sogar zu Fuss schwer mit Gepäck beladen sind.
Die imposante Dadès-Schlucht
Im Dadès-Tal befindet sich die bekannte Dadès-Schlucht. Der Vorteil im Dezember ist, dass dann nicht mehr so viele Touristenbusse hier sind und wir den herrlichen Ausblick beinahe für uns haben. Nicht weit entfernt liegt auch die Todra-Schlucht. Die Meinungen gehen weit auseinander, welche Schlucht denn nun das grössere Highlight sein soll. Gerne verrate ich dir, was mir besser gefallen hat.
Begabte Handwerker
Auf dem Weg in Richtung Wüste besuchen wir bei Tamegroute die bekannte alte Bibliothek und die Koranschule. In einer lokale Töpferei sehen wir wie Marokkos farbenprächtige Töpfe und Schüsseln hergestellt werden.
Farbige Kunstwerke
Natürlich nehmen auch wir ein paar Souvenirs mit nach Hause. Die Entscheidung fällt bei der riesigen Auswahl schwer. Da wir direkt ab Fabrik kaufen können, sind die Preise umso attraktiver.
Mit dem 4x4 und Musik zur Wüste
Unser Fahrer schaltet auf 4x4 um und wir geniessen eine unterhaltsame Fahrt durch den Wüstensand in Richtung Wüstencamp. Auch Khalid, unser Fahrer, hat seinen Spass und kommt mit unserer modernen/aktuellen Musik sichtlich auf Touren. Unterwegs treffen wir auf eine Rucola-Oase mitten in der Wüste und sehen die ersten Dromedare.
Wüstencamp in Erg Chegaga
Wir kommen sicher bei unserer Unterkunft, einem luxuriösen Camp, in der Wüste des Erg Chegaga an. Ein Traum wird wahr, denn schon immer hat mich die Schönheit und Ruhe der Wüste fasziniert. Unser Zelt verfügt über ein richtiges Bett, eine Dusche sowie eine Toilette. Im Dezember wird es hier in der Nacht ganz schön kalt, warme Kleider sind deshalb empfehlenswert. Dafür haben wir das Camp und die überaus freundlichen Berber praktisch für uns.
Licht der Sonne und der Sterne
Das Erg Chegaga ist mit einer Länge von ca. 40 km und einer Höhe von bis zu 300 m die grösste Dünengruppe der Region. Nach einem traumhaften Sonnenuntergang geniessen wir den unbeschreiblich schönen Sternenhimmel, inklusive Sicht auf die Milchstrasse.
Die Berber von Marokko
Die Berber, die indigenen Bewohner Marokkos und anderer afrikanischer Länder, waren ursprünglich Nomaden und sind heute mehrheitlich sesshaft. Viele von ihnen leben in der Wüste und arbeiten heute in den Wüstencamps. Wir haben die Berber als sehr höflich, musikalisch und aufgestellt kennengelernt. Natürlich darf auch in der Wüste das Nationalgetränk Marokkos nicht fehlen: der Minztee.
Gesang am Lagerfeuer
Jeden Abend entfachen die Berber ein heimeliges Lagerfeuer und sorgen mit Trommeln und Gesang für richtiges Campingfeeling.
Auf dem Rücken des Dromedars
Am nächsten Tag geht es mit den Vierbeinern durch die Wüste. Mit original marokkanischer Kopfbedeckung schützen wir uns gegen die starke Sonne. Anfänglich fühlen wir uns auf dem Dromedar wohl, am Ende des Tages sind wir bzw. unser Hinterteil jedoch ziemlich froh, wieder auf eigenen Füssen stehen zu können.
Besuch bei den Nomaden
Wir reiten zu einem Zuhause von Nomaden. Hier sehen wir wie einfach und arm diese Leute mitten in der Wüste leben. Natürlich werden wir auch hier mit einem Minztee aus der orientalischen Kanne begrüsst.
Handmade in Marokko
Wir verlassen die Wüste und fahren in Richtung Taroudant. Auf dem Weg halten wir bei einer Teppichmanufaktur und sehen mit eigenen Augen, wie die schönen marokkanischen Teppiche hergestellt werden. Ich hatte nicht vor einen Teppich mit nach Hause zu bringen, konnte dann aber den Farben und Mustern nicht wiederstehen. Verhandelt habe ich direkt mit der Weberin.
Baum des Lebens
In der Gegend von Taroudant wachsen kilometer- und hügelweise Arganbäume oder Bäume des Lebens, wie sie auch genannt werden. Nicht nur die Ziegen lieben die Früchte der Bäume, daraus wird auch das weltbekannte und teure Arganöl gewonnen. Wir stoppen bei einer Argan Kooperative und sehen was für (Kosmetik-)Produkte aus diesem wertvollen Öl hergestellt werden.
Frischer Safran aus Südmarokko
Marokko ist aber nicht nur bekannt für Arganöl sondern auch für seinen feinen und frischen Safran. Unser Fahrer hält beim Safranbauer seines Vertrauens und wir können uns mit dem tollen Gewürz für zu Hause eindecken. Im Nachhinein kann ich sagen, dass meine Safranrisottos nun noch feiner schmecken.
Willkommen in Taghazout
Nach einer Nacht in Taroudant, dem "Bruder Marrakeschs" und bekannt für die vielen Orangenbäume, kommen wir an der Küste im aufstrebenden und hübschen Taghazout an.
Hippe Unterkünfte in Taghazout
Die letzten Tage verbringe ich hier mit Surfen, Yoga, Essen und Sonne tanken. Ich habe eine Surf- und Yogaunterkunft gebucht. Vor Ort stelle ich fest, dass es an zentralerer Lage viel hippere Surf-/Yogahouses gibt. Gerne kann ich dir meine Tipps verraten, denn ich habe verschiedenste Unterkünfte besichtigt.
Perfekte Wellen
Die Wellen in Taghazout und Tamraght sind sind bekannt und halten was sie versprechen. Ich komme voll auf meine Kosten. Ebenfalls hat es süsse Cafés und Restaurants, wo ich mich nach dem Surfen wieder mit Energie auftanken kann.
Auf Wiedersehen
Mit Muskelkater, aber viel Sonne im Herzen, heisst es für mich Abschied nehmen. Marokko ist für mich der perfekte Mix aus Natur, Kultur und Strand/Surfen – ich komme bestimmt wieder.
Angaben Reisebericht
Tipps
In Marrakesch unbedingt in einem Riad übernachten.
Warme Kleider mitnehmen in den Wintermonaten und für die Wüste.
Eine Hammam-Behandlung ausprobieren.
Safran mit nach Hause bringen.
Passende Unterkunft zum Surfen auswählen.
