Bhutan – das Land des scharfen Essens
von Ehemaliger Reiseberater
Flug über den Himalaya
Einer der imposantesten Flüge entlang des Himalaya führt von Nepal nach Bhutan. Nur wenigen Piloten ist es erlaubt und möglich, den Landeflug nach Paro (internationaler Flughafen) zu meistern. Inmitten von hohen Bergen und mit kurzer Bremsstrecke ist viel Können gefragt, um in Paro zu landen. Es gibt die beiden nationalen Fluggesellschaften Royal Bhutan Airlines und die Drukair (Stand 2020).
Traditionell gekleidet
Die Kleidung in Bhutan ist sehr traditionell und wird von Männern und Frauen getragen. Frauen tragen die Kira und die Männer den Gho. Bestimmt braucht es viel Übung, einen Gho mit so viel Stoff richtig zu binden und am Schluss den Gurt um die Taille zu befestigen. Dazu werden schwarze, hohe Socken getragen und normale Schuhe. Das weisse Tuch wird nur beim Tempelbesuch getragen. Die Schuluniformen sind in ähnlichem Stil gehalten.
Bezaubernd
Immer wieder denke ich: Hier sieht es ähnlich aus wie in der Schweiz. Mit den Flüssen, Bergen, Reisterrassen und sehr viel Wald ist Bhutan traumhaft schön zum Wandern und Geniessen.
Essen im Farmhaus
Das Essen in Bhutan ist sehr scharf für Schweizer Verhältnisse. Jede Mahlzeit ist grosszügig mit Chili angereichert. Eine Lieblingsspeise ist Chili-Cheese mit rotem Reis – seeehr scharf! Auf den Dächern werden die Chilis getrocknet, ein sehr hübsches Bild! Dazu wird Gemüse wie Spinatblätter gegessen und Buttertee getrunken.
Scharfes Essen mit Chili
In verschiedenen kleinen Schalen geniesst man jeweils die Beilagen zum Reis. Es ist eine bereichernde Erfahrung, in einem Farmhaus oder einem Homestay zu essen. Hier ist es möglich, beim Kochen mitzuhelfen oder dabei zuzuschauen und mir brennen die Augen, als der Chili angebraten wird. Oftmals wird am Boden gegessen und Einheimische machen vor, wie man das Essen geschickt mit den Händen zum Mund führt.
Reisanbau – alles in Handarbeit
Ein- bis zweimal pro Jahr wird Reis angebaut, eines der wichtigsten Erzeugnisse in Bhutan. Reis fehlt bei keiner Mahlzeit und wird in grossen Mengen genossen. Die grünen Reisterrassen sind wunderschön anzusehen, wenn die Pflanzen unter Wasser stehen und am Wachsen sind.
Fritz Maurer
In Bumthang treffen wir den vor über 50 Jahren ausgewanderten Schweizer Fritz Maurer. Es ist herrlich, seinen Geschichten zu lauschen. Er spricht im breitesten Berndeutsch – das hat er definitiv nicht verlernt. Der junge Fritz wurde von den Bhutanern als Käser ins Land geholt und käsen tut er hier noch heute. Er produziert feinsten Emmentaler. Zudem ist er auch Imker, Bierbrauer, Hotelier und noch vieles mehr. Zusammen mit seinen Kindern betreibt er ein Guesthouse in Bumthang.
Das Tigernest – ein Traum
Wir wandern den ganzen Weg bis zum Tigernest in luftiger Höhe. Fast 1000 Höhenmeter geht es bergauf. Dort angelangt geniessen wir die Aussicht über die Gegend – fantastisch! Für mich ist dieser Besuch ein Highlight meiner Reise.
Wanderung zum Tigernest
Der ca. drei bis vierstündige Aufstieg zum Tigernest führt uns durch Wälder, über viele Treppenstufen und vorbei an unzähligen Gebetsfahnen.
Stupa – der Pilgerort
Die vielen Tempel, Stupas und Dzongs sind sehr imposant. Sie sind auch immer Begegnungsstätten für die Einheimischen. Gemeinsam wandern sie im Uhrzeigersinn um die Bauten, murmeln ihre Mantras, legen Essenspausen ein und tauschen sich aus.
Dzong
Auf dem Weg von Gangtey nach Bumthang (ca. 6 Stunden Autofahrt) überqueren wir mehr als 3000 Meter hohe Pässe, fahren durch Pinienwälder und vorbei an wunderschönen Häusern. Dann erreichen wir den imposanten Dzong in Trongsa. Das im 17. Jahrhundert erbaute architektonische Meisterwerk ist wunderschön über dem Tal gelegen.
Immer im Uhrzeigersinn
Wunderschön anzusehen sind auch die Gebetsmühlen, die durch Wasserkraft angetrieben werden. Man soll sie immer im Uhrzeigersinn umrunden und die Mühlen zum Drehen anstossen. So werden die Gebete im Innern der Mühle verbreitet.
Baseball spielen mit Mönchen
Auch in der Mönchskutte lässt es sich gut Baseball spielen. Ich könnte ewig dabei zuschauen, wie die kleinen und grossen Mönche sich beim Sport messen. Fussball ist ein Lieblingssport der Bhutaner – das Land hat sogar eine Nationalmannschaft.
Passhöhe mit Stupas
Auf dem Weg von Thimphu nach Punakha fuhren wir über den über 3000 Meter hohen Dochula-Pass. Oben angekommen, geniessen wir die kühle, frische Luft. Mit etwas Wetterglück sieht man von hier aus einige der über 7000 Meter hohen Gipfel. Übrigens ist es in Bhutan nicht erlaubt, diese Berge zu besteigen, da sie den Einheimischen heilig sind.
Huckepack
Auch die Frauen tragen traditionelle Kleidung. Bhutan ist etwas kleiner als die Schweiz und hat ca. 770'000 Einwohner.
Reisterrassen
Der Anblick der Reisterrassen ist für mich immer wieder ein Highlight. Die beste Zeit um Bhutan zu bereisen sind die Monate September bis November und Ende April bis Juni. Juli und August/September ist Regenzeit und von Dezember bis März fällt Schnee und dann ist es sehr kalt.
Der Monarch – drei Generationen
Auf dem Bild sind der jetzige König, der zukünftige König und der Königsvater zu sehen. Die Bhutaner lieben ihren König und respektieren ihn sehr. Er ist sehr volksnah und reist viel in seinem Land und sucht den Kontakt zur Bevölkerung. In jedem Haus, Tempel und Gebäude hängt mindestens ein Bild der Königsfamilie. Der König sorgt sehr gut für sein Volk und ihm sind Bildung und Gesundheit sehr wichtig. So erhalten alle Bewohner des Landes Zugang zu Schulen und werden medizinisch gut versorgt.
Angaben Reisebericht
Tipps
Wandern, wandern, wandern – einfach herrlich in dieser wunderschönen Landschaft.
In den Farmhäusern der Einheimischen Essen gehen ist ein Highlight. So sieht man wie in Bhutan gelebt wird.
Möglichst viele einheimische Handwerker besuchen, vom Holzschnitzer über den Mantra-Maler, bis hin zu Weberinnen etc.
