Fire & Ice - via Feuerland in die Antarktis
von Sven Aebersold
Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt
Unsere Reise beginnt in Ushuaia. Wir schnappen uns einen Mietwagen und fahren in die Wildnis Feuerlands hinaus.
Raue Schönheit
Der Wind peitscht unablässig über die Landschaft. Das Licht ist intensiv und wir geniessen die Menschenleere am Lago Fagnano.
Empfangskomitee 1
Man scheint uns zu erwarten. Die Silhouette dieses Guanakos erscheint am Horizont als wir bei unserer Unterkunft, einer historischen Estancia ankommen.
Empfangskomitee 2
Wir werden auf Schritt und Tritt beobachtet. Leider lassen sich die flauschigen Guanakos nicht knuddeln. Aber für eine tolles Fotosujet reicht es allemal.
Estancia
Unsere Unterkunft befindet sich am Atlantik und funktioniert bis heute als Schaffarm. Gegründet im Jahre 1902 von den Söhnen des ersten sesshaften Europäers in Feuerland, zählt sie zu den geschichtsträchtigsten.
Rollschuhe in Feuerland ?
Der Besitzer zeigt uns einen Schuppen der Mitte des letzten Jahrhunderts noch als Laden gedient hat. Wir finden ein paar eingerostete, uralte Rollschuhe, eine verstaubte Federballausrüstung und viele spannende Antiquitäten. Die Zeit ist hier definitiv stillgestanden.
Antike Keksdosen
Auf den Regalen stehen noch unzählige farbige Dosen aus den Anfängen der Estancia herum. Wir können kein Ablaufdatum der Kekse ausmachen, aber wir lassen es mal sein mit der Degustation und stellen die Dosen wieder an ihren Platz.
Antikes Telefon
"Ja, Mama es geht uns gut, das Essen hier in der Estancia ist hervorragend und man kümmert sich liebevoll um uns !"
einsamer Gaucho
Auf der Rückfahrt nach Ushuaia sehen wir diesen Gaucho wie er langsam über die Pampa reitet, begleitet von seinem treuen Hund. Ein Bild, welches alle Klischees vollends bestätigt.
Unser Antarktis-Schiff-li
Am Hafen von Ushuaia angekommen sehen wir das Schiff, welches uns über die gefürchtete Drake-Passage in die Antarktis bringen wird. Richtig, unser Kahn ist die, im Vergleich zu den anderen Schiffen, kleine rote Nussschale ganz hinten am Quai.
Drake Passage
Während der Überfahrt auf der 900 Kilometer breiten Meerenge türmen sich die Wellen meterhoch vor uns auf und klatschen bis fast zu unserem Kabinenfenster hoch. Ein kleines Schiff ist bei solchen Bedingungen sicher instabiler als ein grosser Kahn. Allerdings ist die Sicherheit jederzeit gewährleistet und ein kleines Schiff birgt auch sonst viele Vorteile. Die Atmosphäre ist schnell familiär und bei den Landgängen können immer alle Passagiere gleichzeitig auf die Ausflüge. Dies ist auf Grund der limitierten Besucherzahlen bei den grossen Schiffen nicht möglich.
Antarktis Ahoi !
Beim ersten Landgang treffen wir schon auf die ersten Einheimischen. Die scheinen zunächst wenig begeistert und nehmen Reissaus. Allerdings sind die Eselspinguine sehr neugierig und gewöhnen sich schnell an die komisch dreinschauenden Besucher in den roten Overalls.
Eselspinguin
Diese Prachtsexemplar hat sich für den Fototermin herausgeputzt
Tuchfühlung
Die neugierigen Pinguine schnappen nach herunterhängenden Bändeln und stehen auch sonst gerne Mal im Weg.
Eisberg
In der Ferne wird ein alleinstehender Eisberg von der tief stehenden Sonne beleuchtet
Besuch auf der Brücke
Bei schlechtem Wetter liegen wir, leicht benebelt vom Wellengang und von den Stugerontabletten, in unserer komfortablen Kabine oder besuchen den Kapitän auf der Brücke.
Besuch auf der Brücke
Kapitän Gonzalez zeigt uns stolz sein Refugium auf der Brücke und erklärt uns wo wir genau durchfahren.
altes Walfängerboot
Beim Anblick dieses alten Walfängerbootes, welches vor sich hin rottet kommt uns unser Schiff schon richtig gross und mächtig vor. Unvorstellbar mit einem solch kleinen Boot in diesen Gewässern auf Waljagd zu gehen. Im eiskalten Wasser überlebt man nur wenige Minuten.
Paradise Bay
Während einer Ausfahrt in den Zodiacs sehen wir wie unser Schiff die Verschnaufpause ebenfalls zu geniessen scheint.
Seeleopard
Auf einer Eisscholle räkelt sich ein grosser Seeleopard. Der grösste Feind unserer kleinen Pinguinfreunde
Eisberge
In der Paradise Bay haben wir den perfekten Tag erwischt.
Schönheit der Wildnis
Das Licht, der Wind, die Elemente, alles scheint hier unten intensiver als anderswo.
gut gefülltes Bäuchlein
Wir sind spät in der Saison und die Pinguineltern müssen sich beeilen die Jungtiere noch vor der nahenden, grossen Kälte fit und stark zu bekommen. Diese beiden Exemplare scheinen auf jeden Fall gut genährt und das ausfallenden Fell deutet darauf hin, dass zumindest das eine bald bereit sein wird für den ersten Schwumm und die lange Reise Richtung Norden.
Zügelpinguine
Die Zügelpinguine haben den charakteristischen schwarzen Streifen unter dem Kinn.
Walsichtung
Während einer Zodiacfahrt taucht plötzlich ein riesiger Wal neben uns auf - unbeschreiblich !
Eine Traumziel
Unsere Reise in die Antarktis wird unvergesslich bleiben. Wir verneigen uns vor den immensen Dimensionen der Natur, kommen uns so winzig und klein vor. Dankbar, eine solch eindrückliche Landschaft mit seinen perfekt angepassten Tieren erlebt haben zu dürfen, nehmen wir die Rückfahrt nach Ushuaia wieder in Angriff. Für mich war es nicht das letzte Mal in der Antarktis. Es gibt noch so viel zu sehen hier unten am allerletzten Ende der Welt.
Angaben Reisebericht
Tipps
Frühzeitig buchen - die Nachfrage übersteigt meist das Angebot
Stugerontabletten gegen die Seekrankheit mitnehmen
Schiffsgrösse und Route beachten und sich beraten lassen
Königskrabben als Delikatesse geniessen in Ushuaia
