Alaska – die Schatzkiste der Natur
von Karin Jakob
Alaska mit dem Camper
Unterwegs sind wir zu viert mit zwei Pick-Up-Campern. Ein Motorhome für vier Personen wäre uns einfach zu gross gewesen. Und mit den Pick-Up’s können wir alle Strassen, vom feinen Asphalt bis zum groben Schotter, unter die Räder nehmen. Mit einem grossen Motorhome gäbe es viele Gebietsbeschränkungen. Die Pick-Up’s geben uns die Freiheit, raus in die Wildnis zu gehen – da wildes Campen in Alaska ausserhalb der Nationalparks überall erlaubt ist, wollen wir dies auch tun. Schöne Flecken gibt es haufenweise.
Kenai Fjords-Nationalpark – Holgate Glacier
Zum Beginn eine nicht all zu lange Route unter die Räder nehmen - sicher eine gute Idee. Schliesslich wollen wir in Anchorage noch etwas Zeit verbringen, um uns im Touristoffice mit Karten einzudecken, einen ersten Eindruck von der Down Town zu erhalten und auch um unsere Camper mit Vorräten aufzufüllen. So ist die Kenai-Halbinsel im Süden der Hauptstadt das ideale Ziel. Wir steuern Seward an, der Ausgangspunkt für Touren durch eine faszinierende Gletscherwelt.
In Tuchfühlung mit den Walen
Wunderbares Wetter – und zum Glück auch ruhige See. Also nichts wie raus aufs Wasser. Wir entscheiden uns für eine Ganztagestour durch die Fjorde bis zum Holgate Gletscher. Die wunderbare Berg- und Gletscherwelt bei diesem Sonnenschein zieht uns in ihren Bann und trotzdem lassen wir uns bald von einer wunderbaren Tierwelt ablenken. Seeotter, Robben, Weisskopfseeadler, Seelöwen, Papageientaucher, viele Orcas und ab und zu ein Buckelwal. Alaska heisst uns herzlich willkommen!
Homer Spit
Homer Spit, eine sieben Kilometer lange, schmale Landzunge und Teil der kleinen Stadt Homer an der Kachemak Bay. Homer nennt sich „Halibut Fishing Capital of the World“ und natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, vom köstlichen Fisch zu kosten. Fischrestaurants gibt es jedenfalls sehr originelle, die zum Schmaus einladen!
Unterwegs
So ein Pick-Up-Camper ist wirklich das ideale Reisegefährt für eine Reise durch Alaskas Wildnis. Oft finden wir an den abgelegensten Flecken die schönsten Camps – wäre ja all zu schade, wenn wir nicht bleiben könnten.
Matanuska Glacier
Über den Glenn Highway wollen wir unser nächstes Ziel – die Stadt Valdez – ansteuern. Eine schöne Bergstrecke, die einem immer wieder zu einem Halt einlädt. Leuchtende Gletscher sieht man ja nicht alle Tage…
Weisskopfseeadler
Valdez – der Ausgangspunkt für eine Tour im Prince William Sound. Aber das Fischerstädtchen selber ist schon einen Aufenthalt wert. Ein wuseliges Treiben im Hafen, und zwischen all den Fischern und Fischen präsentieren sich wunderschön stolze Weisskopfseeadler.
Kennicot – alte Kupferminenstadt
Über die schmale Schotterstrasse Mc Carthy Road im Wrangell St. Elias-Nationalpark erreichen wir die alte Kupfermienenstadt Kennicot. Von 1911 bis 1938 eine bedeutende Kupferstadt mit mehr Einwohnern als Anchorage, heute eine spannende Ghost Town, die man am besten zu Fuss erkundigt.
Bergfrühling
Wie über Nacht ist er gekommen, der Bergfrühling – je weiter nördlich wir fahren, desto farbiger scheint die Natur. Zauberhaft!
Aussicht auf die Alaska Mountain Range
Donnelly Creek am Delta River – ein traumhafter Campground, besonders jetzt im Juni, wo es nie Nacht wird. Die Tage dauern 24 Stunden, nicht mal eine Dämmerung setzt ein. Irgendwie schwierig, mal schlafen zu gehen. Endlos könnte man durch die Landschaft wandern, Bärenspuren suchen oder die Landschaft mit dem Feldstecher nach weiteren tierischen Vertretern absuchen.
Mitternachtssonne
21. Juni am Polarkreis – Freinacht! Die Kamera ist installiert und sollte das Spektakel der nicht untergehenden Sonne festhalten. Nur schade, dass immer mehr Bewölkung aufkommt und die Sonne bald nicht mehr sichtbar ist…
Tierbeobachtungen
Richtung Denali-Nationalpark wird’s immer einfacher mit dem Erspähen der Tiere. Hier eine Elchkuh mit ihrem Jungtier, da ein Karibubulle oder in der Weite sogar ein Wolf. Alaska – ein Tier- und Naturparadies.
Zu Fuss im Denali-Nationalpark
Wandern ist trotz aller wilder Tiere – oder gerade wegen ihnen – ein geniales Erlebnis und problemlos möglich. Schön wäre jetzt allerdings auch, wenn sich die Wolkendecke etwas heben würde und wir einen Blick auf den Denali (Mount Mc Kinley) werfen könnten.
Dallsheep
Wer sitzt denn da auf einem Felsen, und lässt sich von keiner Menschenseele stören. Dieses Dallsheep jedenfalls bleibt die Ruhe selbst. Wow, welch Glück wir haben – bis jetzt haben wir diese Tiere nur aus grosser Distanz gesehen – kleine weisse Punkte irgendwo an einem Berghang. Sieht ganz anders aus, aus der Nähe.
Auf den Spuren der Grizzlies
Wenn's in unmittelbarer Nähe des Campgrounds oder auf der Wanderroute Bärenspuren hat, steigt bei uns allen die Spannung. Wir blicken aufmerksam durch die Landschaft. Nicht vergessen, immer schön Lärm machen, uns laut unterhalten, nicht dass wir plötzlich einen Braunpelz aufschrecken. Zugegeben – sehen möchten wir trotzdem einen!
Grizzly im Denali-Nationalpark
Ja, und das Glück bleibt uns hold. Nirgends stehen die Chancen so gut wie im Denali-Nationalpark, irgendwo einen braunen Mutzen entdecken zu können. Dass wir gleich 17 Bären innerhalb von drei Tagen beobachten können – damit hätten wir aber wirklich nicht gerechnet.
Traumhafte Ausblicke
Der wichtigste ist sicher der grosse Denali, der höchste Berg auf dem nordamerikanischen Kontinent. Aber wunderschön sind auch seine anderen, kleineren Kollegen. Der Nationalpark ist wie ein Bilderbuch mit einer unglaublich abwechslungsreichen Landschaft.
Denali – Mount Mc Kinley
Wie schön, dass sich am letzten Abend die Wolkendecke noch auflöst und sich der höchste Amerikaner unverhüllt zeigt. Ein schöner Abschluss einer erlebnisreichen Reise. 6194 Meter ist er hoch und hat den Ruf, einer der kältesten Berge der Welt zu sein. Offiziell auf den Karten heisst der Berg Mount Mc Kinley, die Alaskaner weigern sich aber nach wie vor, ihn so zu nennen. Lieber brauchen sie den alten Indianername Denali – der Grosse.
Begegnungen
Der Denali-Nationalpark darf nicht mit dem eigenen Fahrzeug befahren werden. Es gibt aber ein gutes Bussystem, mit welchem der Park sehr einfach bereist werden kann. Und besonders mit Robert, einem herzlichen Fahrer und selber einem grossen Tierfan, macht das Spähen nach Wölfen und Bären noch viel mehr Spass. (Karin, Robert, Marianne – v.l.n.r.)
