Alaska &Yukon – Natur pur im 4x4 Truckcamper
von Nathalie Sturny
Während einem Monat machten wir im August/ September 2016 in Alaska und im Yukon Halt und entdeckten die Wildnis per Truckcamper.
Bei den Bären campen
Ein idealer Start (oder ein ideales Ende) eines Alaska-Abenteuers ist ein Aufenthalt in einem Bärencamp im Katmai-Nationalpark nur 2 kurze Flüge von Anchorage entfernt. Nirgendwo sonst findet man in Alaska eine solche Dichte an Braunbären.
Die Bärencamps sind jeweils sehr früh ausgebucht und es empfiehlt sich daher, bereits 1 Jahr im Voraus zu buchen.Bären beobachten
Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man nach längerem Warten auf einer der Plattformen bei den Brooks Falls auf einmal einen Bären (oder sogar mehrere) den Fluss herauf waten sieht und ihnen dann stundenlang beim Lachsfangen zuschauen kann. Nach einigen Stunden beobachten, kann man die Bären auf Grund ihrer teils sehr unterschiedlichen Fellfarben (von beige bis fast schwarz) leicht unterscheiden. Ausserdem bemerkt man grosse Unterschiede im Verhalten („Alphatiere“, scheue Jungtiere, Schwimmer und Taucher).
Seward
Auf der Kenai Peninsula, einige Stunden südlich von Anchorage gelegen, liegt Seward. Mit etwas Glück kann man im Spätsommer auf der Fahrt dorthin sogar Belugawale sehen.
In Seward wartet der (schrumpfende) Exit-Glacier oder auch eine Bootstour durch den atemberaubenden Fjord. Per Schiff kann man Seehunde, Seelöwen, Papageientaucher, Otter und je nach Saison sogar Buckelwale und Orcas sehen. Ein weiteres Highlight sind die ins Meer kalbenden Gletscher, wie z.B. der Holgate Glacier, der andauernd grosse Eisbrocken ins Wasser abstösst.Kenai Peninsula
Die Kenai Peninsula ist durchzogen von Flüssen und Seen, die von lauschigen Wäldern umgeben sind. Ein Paradies zum Wandern, Fischen und um die Ruhe zu geniessen. Ein idealer Ort um mehrere Tage zu verweilen.
Campen in Alaska und im Yukon
Ein echtes Erlebnis in Alaska und im Yukon sind die Campingplätze. Neben den voll ausgestatteten, massentauglichen RV-Parks mit allem Komfort, jedoch oft mit wenig Charme, sind vor allem die staatlichen Campingplätze meist traumhaft gelegen und sehr zu empfehlen. Diese bieten jedoch nur eine sehr einfach Infrastruktur (WC's, Feuerstellen). Gegen eine kleine Gebühr übernachtet man teils sehr einsam am Ufer von glasklaren Seen oder fischreichen Flüssen – ein tolles Wildnis-Erlebnis.
Homer
Am äussersten Ende der Kenai Peninsula liegt Homer – die „Halibut Capital of the World". Es warten viele herzige Restaurants, die Fish'n'Chips (natürlich mit lokalem Heilbutt) anbieten.
Homer ist ausserdem ein Paradies für Fischer, die schon lange gerne einen grossen Fisch an der Angel haben möchten. Es ist nämlich auch für Touristen möglich während einem Bootsausflug Heilbutt zu fischen und den gefangenen Fisch dann sogar nach Hause zu nehmen.
In Homer warten ausserdem die schönsten Sonnenuntergänge Alaskas: atemberaubend, wie die Sonne am anderen Ende der Bucht hinter den erloschenen Vulkanen verschwindet!Denali-Nationalpark
Der Denali-Nationalpark ist gut halb so gross wie die Schweiz und beherbergt den mit 6190 m ü. M. höchsten Berg Nordamerikas – den Mt Denali. Der Park darf nicht mit dem eigenen Fahrzeug entdeckt werden. Darum stehen beim Parkeingang alte Schulbusse bereit, die die 100 km Schotterstrasse bis zum Kantishna Roadhouse befahren (man kann auch nur Teiletappen buchen). Unterwegs fährt man durch unberührte Tundra und mit etwas Glück trifft man auf Karibus, Elche, Dall-Schafe und Grizzlybären. Aufgrund der Nähe zum Polarkreis, stehen die Chancen gut bereits im Spätsommer (ab ca. Ende August) Polarlichter zu sehen.
Denali Highway
Der Denali Highway ist eine Schotterstrasse, die von Cantwell (südlich von Denali) nach Paxson führt und ist eine ideale Abkürung, wenn man vom Denali-Nationalpark in den Yukon oder nach Valdez fährt. Die 218 km lange Strasse führt durch unberührte Tundra und die Verfärbung der Büsche im Herbst ist einzigartig. Unterwegs gibt es viele tolle, kaum bewanderte Wanderwege. Ab August sind in der Region auch viele Jäger unterwegs, dann sind die Campingplätze überfüllt und die Ruhe wird von vielen Fahrzeugen und Quads gestört.
Kluane-Nationalpark
Der Kluane-Nationalpark ist ein echtes Wanderparadies. Es gibt eine Vielzahl an kürzeren und längeren Tageswanderungen und auch tolle Mehrtagestrips.
Auf den Wanderungen trifft man auf Eichhörnchen, Streifenhörnchen, Dall-Schafe und auch Grizzlys sind hier heimisch. Die Region ist sehr dünn besiedelt und man trifft kaum auf Menschen – Wildnis pur.Bear country
Wenn man in Alaska oder im Yukon in der Natur unterwegs ist, ist das Mitführen eines Bärensprays ein Muss. Ausserdem wird empfohlen Lärm zu machen (singen, laut reden etc.) und falls man einen Bären treffen sollte, einen Sicherheitsabstand von mindestens 100 Metern zu wahren. Als Picknick sollte man am besten nur geruchsdicht verpackte Lebensmittel mitführen.
Wir sind auf Wanderungen nie einem Bär begegnet, haben jedoch regelmässig Spuren am Boden, an Bäumen und auch frische Kothaufen entdeckt. Heikel wurde es einzig an einem Abend auf einem dicht bewaldeten Campingplatz...Seenparadies
In Alaska und im Yukon trifft man immer wieder auf wunderschöne Seenlandschaften. Das Wasser ist glasklar und bei schönem Wetter spiegelt sich die Umgebung in den glatten Oberflächen – Momente zum Innehalten.
Skagway
Skagway liegt in Südost-Alaska und war für die Goldgräber beim grossen Klondike-Goldrausch im Jahre 1898 Ausgangspunkt für die Routen über den White- und Chilkoot-Pass. Das lokale Museum zeigt stündlich einen interessanten Film über den Goldrausch. Noch heute macht der Ort gutes Geld: jedoch nun mit den Tausenden von Kreuzfahrttouristen, die den Ort täglich bevölkern.
Farbenpracht
Eine tolle Reisezeit für Alaska ist der Herbst (ab ca. Mitte August). In dieser Saison sind weniger Touristen unterwegs und man findet problemlos Unterkünfte und lauschige Plätze auf den Campingplätzen (Achtung: die ersten schliessen nach der 1. Septemberwoche). Ausserdem hat es hat kaum Mücken.
Einmalig in dieser Saison sind auch die herbstlichen Verfärbungen der Wälder, die jeden Tag aufs Neue beeindrucken.Lodgeaufenthalt
Ein schöner Abschluss einer Alaska- oder Yukon-Reise ist ein Aufenthalt in einer Naturlodge. Wir wohnen in einer herzigen Blockhütten direkt am Tagish Lake. Von hier aus können tolle Spaziergänge durch die Natur unternommen werden, man kann sich beim Kajakfahren entspannen, beim Fischen das Abendessen fangen und sich anschliessend in der Sauna aufwärmen.
Dawson City
Dawson City ist eine ehemalige Goldgräberstadt, die auch noch heute ihren Charme bewahrt hat. Die Strassen sind ungeteert und staubig und die Stadt hat echtes Western-Flair. Sie wird noch urchiger, wenn man das Downtown-Hotel besucht und erfährt, was es mit dem Sour Toe Cocktail so auf sich hat…
Top of the World Highway
Über den ungeteerten Top of the World Highway, der kurz nach Dawson City startet, gelangt man zurück auf US-Territorium. Die Strasse führt über 127 km Schotter und bietet bei gutem Wetter einen schönen Rundumblick auf die umliegende Tundra und die Berge. Der Grenzposten inmitten des Nirgendwos hat seinen ganz speziellen Charme, obwohl die Zöllner auch hier die Arbeit sehr genau nehmen.
Chicken
Ja, es gibt ihn tatsächlich – den Ort, der Chicken heisst. Wie viele Dörfer in Alaska besteht er aus ein paar wenigen Häusern, manche davon sind aufgrund ihrer Abgeschiedenheit nur im Sommer bewohnt.
Angaben Reisebericht

BeraterIn | Nathalie Sturny |
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Ziel | Alaska |
Reiseart | AktivreisenCamperErlebnisreisen |
Weitere Reiseberichte |
Tipps
Must: ein Bärencamp besuchen. Früh buchen!
Ab Mitte August (jedoch Rückreise vor 15.9.) verreisen: weniger Leute und halb leere Campingplätze. Ausserdem unglaubliche Herbstfarben!
Ein Paradies für Fischer: die Kenai-Peninsula.