Per Zug nach Kroatien – ein Familienabenteuer

Nach dem finalen Packen zu Hause fahren wir am frühen Abend an den Hauptbahnhof in Zürich. Der Zug steht schon parat, wir suchen unseren Wagen und beschlagnahmen unser Abteil. Wir haben ein 6er-Liegewagenabteil für uns privat gebucht. Wir beziehen die vier Betten, verstauen unser Gepäck – und dies alles auf kleinstem Raum.

Rollo rauf und rausschauen. Wir stehen zurzeit in Jesenice, die Welt und die Passagiere im Nachtzug erwachen langsam. Die Fahrt war erstaunlich ruhig – am lautesten war die Lüftung im Abteil. Die nächsten vier Stunden bis zur Ankunft in Zagreb verbringen wir mit Lesen, Büechli schauen, Karten spielen und Snacken.

Kaum angekommen, sind die Kinder bereits mit neuen Fussballtrikots ausgerüstet. Neu eingekleidet entdecken wir die Stadt, und unterwegs erhalten die Kinder mehrere «Daumen hoch» und «High Fives» – wohl wegen der Trikots.

Die Stadt ist ziemlich übersichtlich, und wir sind immer zu Fuss unterwegs. Wir schlendern durch die Altstadt und lassen uns treiben. So lässt sich die Stadt am besten erkunden.

Nach zwei Tagen in Zagreb fahren wir heute mit dem Zug nach Split. Die Fahrt geht einmal quer durchs Land bis ans Meer. Vorher machen wir noch einen letzten Rundgang durch Zagreb und kaufen ordentlich Proviant für die achtstündige Fahrt ein.

Wir sind gespannt auf Split und machen uns nach dem Frühstück auf in die Altstadt. Die verwinkelten Gassen machen Eindruck, und wir lassen uns dadurch treiben. Es herrscht emsiges Treiben auf den Gassen, aber es bleibt dennoch genug Platz, um die Stadt zu entdecken.

Nach dem üppigen Mittagessen geht es weiter mit der Stadtentdeckung. Der Weg führt uns durch die Gassen im alten Fischerviertel bis zum Aussichtspunkt auf dem Marjan-Hügel. Der Blick ist eindrücklich – man sieht auf die Stadt und die dahinterliegenden Berge. Es hat sich gelohnt!

Kaum aus Split rausgefahren, parkieren wir unser Mietauto und gehen an den Strand. Badehose an und ab ins klare Wasser. Die ersten Schritte auf dem Kieselstrand sind unangenehm, aber mit der Zeit gewöhnen wir uns daran.

Nach den intensiven Tagen in den beiden Städten freuen wir uns, den Tag am und im Meer zu verbringen. Von unserer Unterkunft aus können wir zu Fuss zu verschiedenen Strandabschnitten gehen.

Die Sonnenuntergänge sind auch in Kroatien wunderschön anzusehen. Jeden Abend ist der Himmel anders gefärbt, und die goldene Sonne verabschiedet sich am Horizont.

Den Regentag nutzen wir, um ins Landesinnere zu fahren und dieses zu entdecken. Die kurvenreiche Strasse führt uns nach Imotski zum Blauen und Roten See. Das sind riesige Dolinen, die entweder von oben oder teilweise auch von unten bestaunt werden können.

Wir nutzen das sonnige Wetter und machen eine Wanderung im Biokovo-Gebirge. Es gibt einen tollen Weg zu einer restaurierten Kirche. Der abwechslungsreiche Weg führt uns in einem Tal durch Felsen und Wälder hindurch. Wir geniessen die Zeit in der Natur!

Bereits ist unsere Zeit in Kroatien zu Ende. Wir geben das Auto in Split zurück und beziehen unsere 4er-Kabine auf der Fähre nach Ancona. Die Überfahrt ist ziemlich ruppig, und der Wellengang ist recht stark. Dennoch schlafen wir gut und kommen pünktlich in Ancona an. Ab hier fahren wir mit dem Zug zurück nach Hause.

Müde, aber glücklich sind wir zu Hause angekommen. Das Reisen mit Zug und Fähre war für uns alle sehr spannend und abwechslungsreich. Das wird wohl nicht die letzte Reise in diesem Stil gewesen sein. Die Kinder haben bereits gefragt, wann wir wieder mit dem Nachtzug fahren. Stay tuned!