Von St. Petersburg nach Shanghai mit der Transsibirischen Eisenbahn
von Michael Wüthrich
St. Petersburg
Die ersten paar Tage meiner Reise verbringe ich in St. Petersburg. In dieser von Skandinavien angehauchten Stadt gibt es eine Menge zu sehen, unter anderem die Ermitage, die Erlöserkirche, die Kasaner Kathedrale, den Nevsky-Prospekt oder den Newa Fluss.
Peterhof
Ungefähr 30 Kilometer westlich von St. Petersburg liegt der Peterhof. Diese tolle Palastanlage wurde von Peter I. errichtet und gilt als "russisches Versailles". Seit 1990 ist die Anlage inklusive dem grossen Park Weltkulturerbe der UNESCO.
Moskau
Mein zweiter Stopp ist die Hauptstadt Russlands. Moskau gilt mit über 15 Millionen Einwohnern nicht nur als grösste Stadt Europas, sie ist auch eine der teuersten Städte der Welt. Hier verbringe ich zwei Tage und besuche neben dem Kreml und dem roten Platz auch die Basilica Kathedrale.
Start zur Zugfahrt
Los geht's mit dem Zug! Von Moskau aus starte ich mit dem eigentlichen Ziel meiner Reise: die Transsibirische Eisenbahn. In vier Nächten und drei Tagen fahre ich von Moskau nach Irkutsk. Nur noch kurz etwas Proviant einkaufen, und los geht's...
Unterwegs
Ein typisches Landschaftsbild der ersten drei Tage: Wiese und Wald. Die Aussicht vom Zug ist schön, aber nicht sonderlich speziell oder abwechslungsreich. Macht alles nichts. Das wahre Ziel ist der Weg, das Leben im Zug und die Tatsache, dass man in wenigen Tagen sechs Zeitzonen durchfährt.
Verpflegung
An allen grösseren Bahnhöfen gibt es einen Stopp zwischen dreissig Minuten und zwei Stunden. Auf dem Bahnsteig werden frische Esswaren, Chips, Softdrinks, Bier und Vodka verkauft. Auch ein Besuch des Speisewagens ist ein Erlebnis, da die Angestellten meist kein Englisch sprechen und man mit "Hand und Fuss" bestellen muss um dann überrascht zu sein, was man tatsächlich bestellt hat.
Irkutsk
Nach vier Nächten verlasse ich den Zug um ein paar Tage in Irkutsk und am Baikalsee zu sein. Vor allem die Stadt Irkutsk hat es mir angetan. Ein Quartier mit alten, schön verzierten Holzhäusern liegt neben einem Quartier mit grossen Betonbauten. Auch die Markthalle, wo man alles was man braucht bekommt, ist ein Besuch wert.
Listwjanka
Ungefähr 70 Kilometer von Irkutsk entfernt liegt die Ortschaft Listwjanka am Baikalsee. Es lohnt sich, ein paar Tage den Zug zu verlassen und Zeit am See zu verbringen. Auf dem Bild ist eines der typischen Holzhäuser welche in dieser Region vorkommen.
Baikalsee
Der Baikalsee (31.722 km²) ist mit 25 Millionen Jahren der älteste und mit 1642 m der tiefste See der Erde. An warmen Sommertagen sonnen sich die Menschen am See und nehmen ein (kühles) Bad. Mit etwas Glück sieht man die Baikalrobbe, die einzige im Süsswasser lebende Robbe der Welt.
Bolschije Koty
Etwa zwei Stunden mit dem Schiff nördlich von Listwjanka liegt Bolschije Koty, eine kleine Ortschaft ohne grosse touristische Infrastruktur. Von hier aus unternehme ich tolle Wanderungen entlang dem See. Die Einheimischen schätzen meine geringen Russischkenntnisse und ich werde mehrmals zum Essen oder Vodka trinken eingeladen.
Mongolei
Nach diesen tollen Tagen am Baikalsee fahre ich zurück nach Irkutsk um meine Reise mit dem Zug fortzusetzen. Nach zwei Tagen komme ich nach Ulan Bator. Nach kurzem Stadtrundgang zieht es mich wieder auf's Land.
Jurtencamp
Eine Übernachtung in einer Jurte gehört zu einem Aufenthalt in der Mongolei. Zwar sind diese Jurtencamps extra für die Touristen eingerichtet, aber einen kleinen Einblick in das Leben der Einheimischen bekommt man trotzdem.
Chöwsgöl Nuur
Der Khovsgol See im Norden der Mongolei gelegen, lädt zum entspannen aber auch zum Abenteuer ein. Besuch einer Einheimischen Familie, ein Ausritt in die Umgebung oder eine Bootsfahrt auf dem See sind die Aktivitäten welche angeboten werden.
Peking
Zurück im Zug und eine Nacht und zwei Tage später bin ich in China. Ein paar Tage bleibe ich in Peking um diese faszinierende Stadt zu erkunden. Peking ist die Hauptstadt von China und im grossen Stadtgebiet leben über 20 Millionen Menschen.
Viele Sehenswürdigkeiten
In Peking besuche ich als erstes den grössten Platz der Erde, den Tian'anmen Platz oder besser bekannt als Platz des Himmlischen Friedens. Hinter dem Platz befindet sich die Verbotene Stadt. Weitere besuchte Sehenswürdigkeiten sind der Lama Tempel, der Himmelstempel, die Altstadt und der Sommerpalast etwas ausserhalb des Zentrums.
Chinesische Mauer
An einem Tag fahre ich zur Chinesischen Mauer, einem der Highlights meiner Reise. Fahrtzeit bis nach Jinshanling ist etwas mehr als zwei Stunden. Doch es lohnt sich etwas weiter weg von Peking die Mauer zu besuchen, da es an diesem Abschnitt viel weniger Touristen hat.
Vogelnest in Peking
Zurück in Peking besuche ich den Olympischen Park mit dem neuen Wahrzeichen, dem Vogelnest Stadion. Dieses von Basler Architekten entworfene Stadion wurde extra für die Sommerspiele 2008 erbaut. Anschliessend geht's noch in den Zoo von Peking um das Nationaltier Chinas zu sehen, den Panda.
Shanghai
Mit einem modernen chinesischen Hochgeschwindigkeitszug reise ich weiter nach Shanghai, meinem letzten Stopp auf dieser Reise. An Shanghai fasziniert mich der Mix zwischen neuen, topmodernen Gebäuden und alten traditionellen chinesischen Quartieren.
World EXPO 2010
Der Grund weshalb ich meine Reise bis Shanghai verlängert habe, ist die World Expo 2010. Tausende Besucher und stundenlange Schlangen vor den Pavillons. Vor allem der chinesische Pavillon (Bild) ist ein beliebtes Ziel. Auch die Schweiz ist mit einem Pavillon vertreten.
Wasserdorf Zhujiajiao
Bevor ich nach Hause fliege, mache ich noch einen Tagesausflug ins nahe gelegene Wasserdorf Zhujiajiao. Eine gemütliche Fahrt auf einem Kanal, ein kurzer Spaziergang und ein Mittagessen am Wasser, so lässt sich eine solch tolle Reise perfekt abschliessen.
Angaben Reisebericht
Tipps
Beste Reisezeit: Juni bis September
Visum für Russland und China muss in der Schweiz eingeholt werden
In Russland müssen alle Übernachtungen im Voraus gebucht werden (Stand Winter 14/15)
