Tauchsafari am Roten Meer
von Daniel Faust
Port Ghalib
Das Visumprozedere ist rasch erledigt und der Hafen von Port Ghalib in Kürze erreicht. Von hier aus starten sieben- bis vierzehntägige Tauchtörns per Schiff. Mein Zuhause für die nächste Woche misst 32 x 7,5 Meter und eine zehn Mann starke Crew sorgt für unsere Sicherheit und unser Wohlergehen.
Auf dem Weg zum Riff
Nach zwei «Check-Dives» und dem Kennenlernen des Tauchpartners gehts richtig los. Das Ziel sind die unberührten Riffe nahe der Grenze zum Sudan.
Good Morning
Schnell habe ich mich an den Rhythmus auf dem Tauchschiff gewöhnt: Aufwachen bei Sonnenaufgang, es folgen drei bis vier Tauchgänge und abends um 21 Uhr fallen alle müde, glücklich und zufrieden ins Bett.
Sonne, Meer und bunte Fische
Nach einer ruhigen, zwölfstündigen nächtlichen Fahrt ist der südlichste Punkt erreicht. Damit die Korallen durch das Ankern nicht beschädigt werden, wird nur an offiziellen Tauchplätzen angelegt, die mit Anlegeleinen versehen sind. Auf die Sicherheit beim Tauchen wird grossen Wert gelegt, denn die nächste Dekompressionskammer ist viele Stunden entfernt. Deshalb wird jeder Tauchgang vorgängig im Detail besprochen.
Um an einer Tauchsafari teilzunehmen, sollte man mindesten 50 Tauchgänge vorweisen können. Wegen den vielen Wiederholungstauchgängen wird fast ausschliesslich mit Nitrox getaucht. Die Ausbildung zum Nitrox-Tauchen kann bei Bedarf auch auf dem Schiff nachgeholt werden.Film ab...
Kaum ist der Kopf unter Wasser, werde ich von Tausenden der bunten Fahnenbarsche umschwärmt. Eine ungeheure Vielfalt an Farben und Leben, wo ich auch hinschaue.
Steilwände und Strömungstauchgänge
Um Haie und andere grosse Jäger zu sehen, braucht es allerdings etwas mehr Glück. Diese sind oft in strömungsreichen und tieferen Gebieten des Riffs zu finden.
Meister der Tarnung
Es lohnt sich, immer wieder nach den versteckten Lebewesen des Riffs Ausschau zu halten. Besonders die Tintenfische, welche sich innerhalb von Sekunden farblich der Umgebung anpassen können, sind sehr faszinierende Kreaturen zum Beobachten.
Friedlicher Zeitgenosse
Der Napoleon ist der grösste Lippenfisch und wird über zwei Meter gross. Da diese Fische im Roten Meer lange Zeit von den Tauchern gefüttert wurden, sind sie oft sehr zutraulich. Zum Glück wurde das Füttern der Fische mittlerweile gänzlich verboten.
Muräne
Muränen sieht man beinahe bei jedem Tauchgang. Die grösste Chance, mehr als nur den Kopf zu sehen, hat man am frühen Morgen, denn sie jagen vorzugsweise in der Dämmerung.
Urgetier
Beim letzten Tauchgang entdecken wir ein lebendes Fossil, welches sich während den letzten 225 Millionen Jahre in Form und Art kaum verändert hat. Haie zeigen sich leider keine. Ich hoffe, diese auf meiner nächsten Tauchsafari beobachten zu können.
Angaben Reisebericht
Tipps
Tauchen mit Nitrox von Vorteil
Beste Reisezeit: September und Oktober
Min. 50 Tauchgänge Erfahrung
Viel Wasser trinken
