Laura Nicholson – Tauchlehrerin auf den Gilis

Reisen bedeutet für alle etwas Anderes. Einige finden zu sich selbst, andere starten ein ganz neues Kapitel ihres Lebens. In den Geschichten dieser fünf Menschen erfährst du, wie das Reisen sie verändert hat. Sie gewähren einen persönlichen Einblick in ihre Erlebnisse und teilen die Höhen und Tiefen, die sie dabei erlebt haben.
Laura Nicholson
Laura Nicholson
Reiseberaterin
18. April 2024

Der Weg aus der Komfortzone erfordert Mut und Energie. Laura wagte diesen Schritt und brach aus den gesellschaftlichen Normen aus, um sich als Tauchlehrerin auf den Gilis zu verwirklichen. Heute teilt sie ihre Reiseerfahrungen mit ihrer Kundschaft der Filiale Bern.

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So schön die Schweiz auch ist und so sicher das Leben hier, konnte ich den gesellschaftlichen Druck nicht länger akzeptieren. Im Laufe der Zeit fühlte ich mich gefangen in meinem Alltag und Berufsleben, eingesperrt in der berühmten Komfortzone. Über Monate hinweg quälte mich immer wieder derselbe Gedanke: «Ist das wirklich alles?» Dennoch habe ich meine Träume immer wieder aufgeschoben, obwohl mir klar war, dass die Vorstellung, 40 Jahre zu arbeiten und dann erst das Leben zu geniessen, nicht mehr zeitgemäss ist. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob ich meine Wünsche noch erfüllen kann, wenn ich in Rente bin? Irgendwann war es genug für mich und das Verlangen nach Veränderung wurde zu stark. Das Leben hat mehr zu bieten, und ich beanspruche es jetzt für mich. Ich musste weg. Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer.

Dein Weg aus der Komfortzone führte dich auf die Gilis in Indonesien, wo du dich zur Divemasterin ausbilden liesst und sogar dort gearbeitet hast. Wie kam es dazu?

Es war eine Zeit voller Zweifel und Unsicherheiten, als ich mich entschied, meinen Job zu kündigen, meine Wohnung aufzugeben und einen Flug zu buchen. All das erforderte Mut und löste viele Gedanken und Emotionen in mir aus. Es gab viele Höhen und Tiefen auf diesem Weg, bis ich schliesslich den Schritt wagte. Doch schon nach den ersten Tagen unterwegs wusste ich, dass es die richtige Entscheidung für mich war. Mit der Zeit kehrte mein Wohlbefinden zurück. Schliesslich landete ich, wie viele andere Rucksackreisende, auf den wunderschönen Gili-Inseln in Indonesien. Dort entschied ich mich, meinen Rescue Diver-Schein zu machen. Es fühlte sich gut an, eine Weile an einem Ort zu bleiben. Das Tauchen erfüllte mich, und ich lernte grossartige Menschen kennen, die meine Leidenschaft teilten. Es kam, wie es kommen musste: Plötzlich war ich Dive-Master und kurz darauf sogar Tauchlehrerin.

Du erwähnst, dass die Gesellschaft vorgibt, dass man 40 Jahre lang arbeiten muss. Was hat dich dazu motiviert, diesen Schritt jetzt zu gehen?

Für die meisten von uns ist das Bedürfnis, irgendwo dazuzugehören, sehr stark, wenn auch in unterschiedlichem Masse. Bereits in der Pubertät suchen wir nach dieser Zugehörigkeit, und oft bleibt sie lange Zeit im Fokus. Dann gibt es diese Vorstellung davon, wie man sein soll, um in die gesellschaftliche Norm zu passen, sei es auf dem Arbeitsmarkt oder anderswo. Aus diesem «08/15»-Leben auszubrechen erscheint daher oft unpassend. Das hat mir lange Zeit Angst gemacht – die Angst davor, für meine Wünsche verurteilt zu werden und das Gefühl, nicht mehr dazuzugehören. Letztendlich wurde ich jedoch von einem starken inneren Unbehagen angetrieben, das mich dazu brachte, die Schwelle zu überschreiten und diesen Schritt zu wagen.

Welche Momente haben dazu geführt, dass du auf den Gilis geblieben bist und wie hat dich das verändert?

Nach einigen Monaten auf den Gilis, meiner temporären Heimat, sass ich mit einem Bier am Strand, beobachtete die Wellen und den Sonnenuntergang. Mir fiel auf, dass ich schon lange keine Schuhe mehr trug – ein Moment der Erkenntnis über meinen minimalen materiellen Besitz. Obwohl ich noch nie so wenig materiellen Besitz hatte wie in diesem Moment, fühlte ich mich «reicher» als je zuvor in meinem Leben. Es fühlte sich natürlich an, als hätte ich endlich meinen Platz gefunden. Ich war mutig genug, meinem Bauchgefühl zu vertrauen. Die Sehnsucht nach dem Meer war verschwunden; es war einfach immer da, und ich fühlte mich lebendiger denn je.

Woher nimmst du den Mut, es einfach zu tun? 

Wenn das Gefühl der Unzufriedenheit stark genug ist, stehen einem zwei Möglichkeiten offen: Man kann entweder bitter und traurig werden und sich mit dem Status quo abfinden, oder man entscheidet sich, etwas zu ändern. Ich wollte glücklich sein. Deshalb habe ich etwas geändert. Angst ist ein natürlicher Begleiter. Es geht nicht darum, keine Angst mehr zu haben, sondern darum, sich der Angst zu stellen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Ich glaube, dass wir hier bei Globetrotter auch die Rolle einer grossen Schwester oder eines grossen Bruders einnehmen können, indem wir unserer Kundschaft zur Seite stehen und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Sie haben uns als Ansprechpartner und vielleicht auch ein wenig moralische Unterstützung.

Wie haben sich deine Erfahrungen auf dein Leben zu Hause und deine Zukunft ausgewirkt?

Das Reisen hat mich mutiger gemacht und meinen Selbstglauben gestärkt. Dadurch habe ich gelernt, für mich einzustehen und meinen eigenen Bedürfnissen zu folgen. Nichts wartet auf mich, also kann ich auch hier als Tauchlehrerin arbeiten. Doch bei dem Wunsch nach einem Neuanfang ist es wichtig zu bedenken: Man kann seinem Leben nicht entfliehen. Die Vorstellung, dass an einem anderen Ort alles anders und besser ist, ist eine Illusion. Ein Urlaub verwandelt sich schnell in den Alltag, und das Leben entfaltet sich nun an einem neuen Ort. Doch indem man sich seinem Leben stellt, wird es oft einfacher, auch mit der räumlichen Distanz zu dem, was man zurückgelassen hat, umzugehen. Manchmal muss man weit weg gehen, um sich selbst zu finden.

Wir haben gehört, dass du auf dieser Reise sogar deinen Lebenspartner kennengelernt hast?

Während meiner Zeit auf den Gilis habe ich meinen Partner kennengelernt, was unser beider Leben auf wundervolle Weise verändert hat. Nun habe ich auch viele Freunde auf der ganzen Welt, was ein grossartiges Gefühl ist - ich fühle mich nicht mehr eingeengt. Durch meine Arbeit als Tauchlehrerin konnte ich auch anderen eine Bereicherung sein...

Du sagst, durch deine Arbeit als Tauchlehrerin konntest du auch andere bereichern.

Immer wenn ich meinen Gästen ihren ersten Blick in die Unterwasserwelt ermöglichen kann und sehe, wie tief es sie berührt, erinnere ich mich an meine eigenen Gefühle in dieser Situation. Jetzt gebe ich mein Wissen weiter, und das Teilen dieser Erlebnisse hat etwas Unbeschreibliches. Ich bin fest davon überzeugt, dass Reisen nicht nur uns persönlich wachsen lässt, sondern auch unser Umfeld bereichert. Indem wir Eindrücke, Erlebnisse und Erkenntnisse teilen, können alle davon profitieren. Jeder kennt das Wort «Trigger». Die sogenannten «Glimmer» sind das Gegenteil und lösen positive Gefühle in uns aus, indem sie uns zur Ruhe kommen lassen und uns an die schönen Momente erinnern. Wenn ich Menschen von meinen Reisen erzähle, erlebe ich genau solche Momente.

Unser Reisetypentest hat dich als «Gestrandete Chillerin» identifiziert. Würdest du sagen, dass das auf dich zutrifft?

Ja, das trifft tatsächlich ziemlich gut auf mich zu. Was nicht so zutrifft, ist, dass ich meist entspannt bin. Ich stehe oft unter Strom. Doch diese Eigenschaft finde ich schön, da ich dadurch euphorisch und energiegeladen bin.

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Über mich

Bevor ich als Quereinsteigerin zu Globetrotter kam, sammelte ich vielerlei Erfahrungen. Ich war Kosmetikerin, Berufsbildnerin, Prüfungsexpertin und Tauchlehrerin. Man ahnt es bereits: Ich bin offen, begeisterungsfähig – und ziemlich neugierig. Will möglichst viel sehen und kennenlernen. Einen Lieblingsort habe ich nicht, wohl aber eine Lieblingsstimmung. So kann mich ein kitschiger Sonnenuntergang immer wieder und unendlich begeistern. Nach fast zwei Jahren Malediven, zwei Jahren Indonesien, einer Saison in Kenia und einer Saison auf den Azoren zog es mich zurück in die Schweiz. Mein bisheriges Reisehighlight ist die musikuntermalte Jeep-Tour in der Salzwüste Boliviens. Das Draussen sein, dazu die Musik – die Lieder versetzen mich stets zurück.

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